Wann macht das Hallenbad wieder auf?
Sanierung Ursprünglich sollte in Buchloe im Oktober 2017 eröffnet werden. Doch die Arbeiten verzögern sich weiter. Das sorgt für Ärger und hat Auswirkungen auf die Eintrittspreise, die nun teilweise erhöht werden
Buchloe Der Architekt verzweifelt, das Gremium resigniert. Die Stimmung bei der jüngsten Sitzung des Mittelschulverbands in Buchloe war alles andere als gut. „So viel Pech wie bei dieser Baustelle haben wir noch nie gehabt“, sagte Bürgermeister Josef Schweinberger. Der Grund: Die Sanierung des Hallenbads, das auch viele Bürger aus dem westlichen Landkreis Landsberg besuchen, stockt weiterhin, und zwar massiv. Deshalb droht der Verband nun mit Konsequenzen.
Das Hallenbad, im Jahr 1974 als Lernschwimmbad der Mittelschule gebaut, sollte ursprünglich im Herbst 2017 wieder in Betrieb gehen. Seitdem gab es immer wieder
„Jeder schickt jetzt ein Stoßgebet zum Himmel.“
Verzögerungen. Rund fünf Millionen Euro kostet die Sanierung mittlerweile. Eine gewisse Resignation über die Situation war Schweinberger anzumerken. Er bat die Verbandsmitglieder: „Jeder schickt jetzt ein Stoßgebet zum Himmel, damit das noch klappt.“
Die Sanierung schlägt sich auch in den künftig höheren Eintrittspreisen für das Hallenbad nieder. Statt ausschließlich Tagestarifen wird es ab Oktober zusätzlich Tarife für drei Stunden geben. Darüber stimmte der Schulverband ab. „Wir haben uns andere Bäder angeschaut, und dort gibt es fast nur zeitliche Begrenzungen“, sagte Arthur Salger, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft. Die Gründe seien die Sanierungskosten sowie eine Anpassung des Eintrittspreises. Der Familientarif bleibe bei zehn Euro, aber die Saisonkarte sowie die Zehnerkarte fallen ab Neueröffnung des Bads weg, informierte Schweinberger. Verbandsmitglied Lothar Scholze wünschte sich zusätzlich einen Tarif für Streckenschwimmer, die nur eine Stunde bleiben wollen. Diesem Vorschlag stimmten die übrigen Mitglieder zu.
zwei Firmen machen momentan bei der Sanierung Probleme, sagte Architekt Walter Rohrmoser aus Waal. Dazu zählt ein Fassadenbetrieb aus Leipzig. Er hatte die Ausschreibung gegen ein Unternehmen aus der Region gewonnen, liefere nun aber offenbar nicht die geforderte Leistung. Zuerst habe die Firma zu spät mit den Arbeiten begonnen und sei seitdem nur sehr zögerlich am Werk. „Mal sind sie krank, mal haben sie falsch geplant“, sagte Rohrmoser.
Vier Wochen lang seien die Arbeiter nun gar nicht mehr aufge- allerdings schickte das Unternehmen Post. „Sie haben alles, was machbar ist, in Rechnung gestellt, ohne das abzusprechen“, teilte der Architekt verärgert mit. So seien unter anderem Tür und Lagerraum doppelt aufgelistet und auch die Westfassade stehe mit einem 95-prozentigen Betrag drauf, obwohl sie längst nicht fertig sei: Noch fehlen die seitlichen Bleche und zwei Drittel des Abdeckprofils. Außerdem regne es rein. „Das ist alles ein Witz“, sagte Walter Rohrmoser. Weil er die Rechnung so nicht freigeben konnte, folgte erInsbesondere neut Post. Dieses Mal teilte der Betrieb mit, dass die Arbeiten solange eingestellt werden, bis Geld fließe. Außerdem würden sie weiterhin nur dann kommen, wann sie wollen. Rohrmoser riet dem Verband, die Firma jetzt in Verzug zu setzen und vorerst kein anderes Unternehmen zu suchen: „Wir finden auf die Schnelle niemanden, der das macht.“Eine ähnliche Situation gibt es längst mit der Trockenbaufirma. Der Betrieb aus Nordrhein-Westfalen sei schon in Verzug gesetzt.
Die Gebäudetechnik sei jedenfalls weit, informierte das zuständige Intaucht, genieurbüro aus Wolfertschwenden. Die Fertigmontage fehle noch. „Es hängt tatsächlich an diesen beiden Firmen“, sagte Schweinberger, „der Rest steht Gewehr bei Fuß und könnte sofort starten.“Nach momentanem Stand – sollten die Firmen demnächst mit den Arbeiten fortfahren – sei eine Eröffnung im Herbst noch realistisch, sagte Rohrmoser. Sein Optimismus stieß aber auf große Zweifel im Gremium. „Ich habe das Gefühl, dass es im Oktober wieder so läuft wie jetzt“, mutmaßte Dritter Bürgermeister Herbert Barthelmes.