Landsberger Tagblatt

Die Fällung der Eschen sorgt für Ärger

Steinhause­r Projekt Bauherr fällt zwei stattliche Bäume der Gemeinde

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Utting In die Freude der Gemeinde Utting, dass die Steinhause­r-Gebäude saniert und damit die Bahnhofstr­aße belebt werden soll, mischt sich ein Wermutstro­pfen. Wie Bürgermeis­ter Josef Lutzenberg­er in der Gemeindera­tssitzung berichtete, wurden bei den Rodungsarb­eiten der Büsche und Bäume rund um die Häuser auch zwei stattliche Eschen gefällt, die auf Gemeindegr­und standen.

Zwar stuft der Bürgermeis­ter das Bauvorhabe­n als Vorzeigepr­ojekt ein und das Sanierungs­konzept, das den Erhalt der drei Gebäude vorsieht, fand im Gemeindera­t viel Zustimmung, dennoch wollte Lutzenberg­er den Verlust der Bäume nicht einfach so hinnehmen.

In einem langen Gespräch mit dem Bauwerber, dem Architektu­rbüro Sunder-Plassmann aus Greifenber­g, habe er deutlich gemacht, dass es ihm nicht ausschließ­lich um den Materialwe­rt der Bäume gehe. Im Ausgleich sollen nun zwei Erlen dort oder an einer anderen passenden Stelle gepflanzt werden. Zudem will der Bauwerber 4000 Euro an die Gemeinde bezahlen.

„Das ist ein gerechter Ausgleich“, zeigt sich Lutzenberg­er zufrieden und fügte an den Bauwerber gewandt an: „Wir schätzen, was Sie hier machen. Wir wollen aber auch ernstgenom­men werden.“Das Fällen sei „im Eifer des Gefechts“irrtümlich geschehen, entschuldi­gte sich der Bauwerber. Die Grenze sei in dem Wildwuchs nicht erkennbar gewesen. Die Eschen seien nicht mehr im besten Zustand gewesen, hätten aber wohl schon noch einige Jahre überlebt. Dennoch befürworte­te der Gemeindera­t den Antrag auf Sanierung der Gebäude 1 und 3 in der Bahnhofstr­aße einstimmig. Beim Haus Nummer 5 bleibt momentan alles beim Alten; für dieses wurde kein Antrag auf Sanierung gestellt. Als Grund nannte Bettina Sunder-Plassmann, dass bislang kein Interessen­t für den Laden, der im Erdgeschos­s entstehen soll, gefunden werden konnte. Im ehemaligen Kaufhaus (1) und im ehemaligen Bankgebäud­e (3) sollen die Fenster und die Fassadendä­mmung erneuert werden. Durch die Dämmung wird das ehemalige Kaufhaus um rund 30 Zentimeter höher und weist dann eine Firsthöhe von 14,20 Meter auf. Der Turm, der in Anlehnung an den ehemaligen Turm wieder errichtet werden soll, wird rund 16,80 Meter hoch sein.

Im Obergescho­ss des unten runden und in den oberen Geschossen eckigen Turmes soll ein Balkon entstehen. Im angebauten Sanitärtra­kt, der sich bis ins zweite Obergescho­ss zieht, neue Bäder. Momentan befinden sich im Gebäude lediglich Etagen-WCs und keine Bäder. Zusätzlich­e Stellplätz­e werden auf dem Grünstreif­en an der Böschung des Mühlbachs angelegt. Zum Altgebäude gehören bereits Stellplätz­e.

Kein Interesse für den Laden im Erdgeschos­s

 ?? Foto: Jordan ?? „Im Eifer des Gefechts“seien drei Eschen am Ufer des Mühlbaches gefällt worden. Dafür zahlt der Verursache­r nun ein Strafgeld und pflanzt Bäume nach.
Foto: Jordan „Im Eifer des Gefechts“seien drei Eschen am Ufer des Mühlbaches gefällt worden. Dafür zahlt der Verursache­r nun ein Strafgeld und pflanzt Bäume nach.

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