Eine Herausforderung
Die meisten Eishockey-Fans in Deutschland jubeln. Endlich öffnet sich die geschlossene Gesellschaft DEL wieder für die vermeintlich Kleinen. Was in anderen Ligen gang und gäbe ist, führen die Eissportler wieder ein. Das amerikanische System ohne Abstieg war den Traditionalisten immer schon ein Dorn im Auge. Mit dem Fußball ist die Situation im Eishockey allerdings nicht zu vergleichen. Bei den Kickern füllen reichlich TVMillionen die Vereinskassen.
Die Wieder-Einführung des Aufund Abstiegs ist ein zweischneidiges Schwert. Die DEL-Platzhirsche nehmen es mit einem Achselzucken hin. Droht eine Saison sportlich oder finanziell in die Hose zu gehen, springen großzügige Geldgeber in München (Red Bull), Mannheim (SAP), Berlin (ein amerikanischer Milliardär), Wolfsburg (Volkswagen), Ingolstadt, Köln oder Düsseldorf (potente Gesellschafter) ein und verhindern den kompletten Absturz.
Der AEV dagegen turnt ohne Netz und doppelten Boden. Für die Augsburger Panther, die seit Jahren ohne Hauptsponsor auskommen, ist die neue Situation zumindest eine Herausforderung, im Konzert der Großen weiterhin mitzumischen. Auf finanzielle Abenteuer wird sich Panther-Boss Sigl nicht einlassen.
Doch die Gefahr von Insolvenzen steigt in der Eishockey-Branche. Auf die in der Vergangenheit stabile DEL dürften turbulente Jahre zukommen.