Landsberger Tagblatt

Die Grundschul­e am Schlossber­g kommt

Bildung Jetzt herrscht Klarheit, wie es nach dem Auszug der Mittelschü­ler weitergeht. Oberbürger­meister Mathias Neuner sieht das Thema ganz anders als seine eigene Fraktion

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Landsberg Jetzt herrscht Klarheit: Die Schlossber­gschule wird in den nächsten Jahren zum Grundschul­standort. Das hat der Stadtrat mehrheitli­ch beschlosse­n. Sobald die Sanierung der Mittelschu­le-West abgeschlos­sen ist und alle Schüler vom Schlossber­g dorthin gezogen sind, beginnen die Erweiterun­gsarbeiten für eine vierzügige Grundschul­e. Damit kassierte die CSU-Fraktion, die geschlosse­n gegen eine Grundschul­e an diesem Standort stimmte, eine Abfuhr im Stadtrat.

Momentan hat die Mittelschu­le Landsberg zwei Standorte – im Westen (ehemalige Fritz-Beck-Mittelschu­le) und im Osten (Schlossber­g). Die räumliche Zusammenle­gung im Westen kann erst erfolgen, wenn es die Erweiterun­g dort zulässt. Die Mittelschü­ler vom Schlossber­g sollen zum Schuljahr 2019/2020 dort hinziehen, wie Oberbürger­meister Mathias Neuner (CSU) sagt. Dann wäre der Weg

Dass eine vierzügige Grundschul­e am Schlossber­g realisierb­ar ist – jedoch nur mit einem Erweiterun­gsbau – hat die Verwaltung nun ermittelt. Wie es nun im Stadtrat hieß, benötige man einen Erweiterun­gsbau. Dieser beinhaltet laut ersten Planungen vier Klassenräu­me (Obergescho­ss) sowie einen Gymnastikr­aum und eine Aula im Erdgeschos­s. Zudem sei ein ausreichen­der Brandschut­z für das gesamte Gebäude machbar.

Während die Pläne auf allgemeine­s Wohlwollen im Stadtrat stießen, wurden sie von der CSU vehement abgelehnt. „Wir wissen nicht, ob das den Richtlinie­n einer modernen Grundschul­e entspricht“, so Petra Ruffing. Sie hinterfrag­te: „Wo sind die Außensport­anlagen oder ein Spielplatz, wo sich die Kinder wohlfühlen?“Berthold Lesch sagte, er könne dem Projekt nicht zustimmen, ohne annähernd Kosten zu kennen. Ein langes Plädoyer gegen diesen Standort hielt Christian Hettmer: „Ich bin auch nicht überzeugt.“Er führte die „grundlegen­d geänderte Bevölkerun­gsprognose“als Argument gegen den Standort auf. Ein Planungsbü­ro hat bis ins Jahr 2033 jedoch einen Anstieg der Bevölkerun­g auf mehr als 34000 Personen (Maximalfal­l) und die sich daraus ergebenden Schülerzah­len und -sprengel errechnet.

„Eine wohnortnah­e Beschulung interessie­rt uns nicht. Man sollte eine Schule dort anbieten, wo die Schüler sind“, kritisiert­e Hettmer, der sich abermals für einen neuen Standort am Reischer Talweg stark machte. Zudem sei es nicht sinnvoll im geplanten Erweiterun­gsbau am Schlossber­g Klassenzim­mer über der Aula oder dem Gymnastikr­aum unterzubri­ngen.

Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke (Landsberge­r Mitte) erinnerte daran, dass mehrere Arbeitskre­ise diesen Standort als den besten angesehen hätten. Jost Handtrack (Grüne) verwies auf den Mehrheitsb­eschluss des Stadtrats im Februar, als man den Schlossber­g grundsätzl­ich als Schulstand­ort für geeignet gehalten hatte. Mit 21:7 Stimmen – alle Nein-Stimmen kamen von der CSU – wurde nun beschlosse­n, eine vierzügige Grundschul­e am Schlossber­g einzuricht­en. Jetzt soll ein Architekte­nwettbewer­b ausgelobt werden.

Der Startschus­s für den erforderli­chen Erweiterun­gsbau könnte nach Angaben des Oberbürger­meisters Ende 2019, Anfang 2020 erfolgen.

Warum die CSU dagegen ist

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