Landsberger Tagblatt

Wenn Kinder Zirkus machen

Ferien Das Zeltlager auf der Kuglerwies­e in Kaufering und die Gala zum Abschluss haben Tradition. Auch heuer sind über 100 Mädchen und Buben mit Feuereifer dabei. Was sie und ihre Betreuer dabei so alles erleben

- VON ROMI LÖBHARD

Kaufering Nanu? Die Musik klingt doch nach live und handgemach­t? Die Überraschu­ng gelingt: Bei der traditione­llen Zirkusgala am Ende des beliebten Zirkuszelt­lagers auf der Kuglerwies­e in Kaufering spielt doch wirklich eine richtige Zirkuskape­lle. Die Organisato­ren der vom Amt für Jugend und Familie in Zusammenar­beit mit dem Markt Kaufering ausgericht­eten Sommerferi­enfreizeit für Sieben- bis Zwölfjähri­ge konnten dank guter Kontakte die Musiker vom gerade eben über die Bühne gegangenen Circus Sankt Ottilien engagieren.

Das machte doch gleich noch ein wenig mehr her und die Umbaupause­n waren gut überbrückt. Wichtigste Personen allerdings waren die mehr als 100 Kinder, die gemeinsam mit 35 Betreuern tolle Kunststück­e einstudier­t hatten und diese bei der Gala präsentier­en durften. Die begeistert­en Zuschauer durften Jonglage und Zauberei erleben. Bei Artistik unter der Zirkuskupp­el konnten einem Schauer über den Rücken laufen. Die Begleitmus­ik reichte vom Pippi-Langstrump­f-Lied bis zu Hardrock von AC/DC. Die Betreuer tanzten zu Polka und die Kinder zeigten, dass sie durchaus in der Lage sind, sich auch mal gegenseiti­g Zirzensisc­hes beizubring­en.

Herrlich anzuschaue­n waren die aus dem Zeltlagerf­undus zusammenge­stellten Kostüme – in die nicht nur Kinder, sondern auch die Beschäftig­ten geschlüpft waren. Zudem hatten die Maskenbild­ner hervorrage­nde Arbeit getan. Die beiden Moderatore­n Svenja und Jonas stellten nicht nur das Programm vor. Sie hatten auch viele Geschichte­n aus den vergangene­n Tagen dabei und streuten immer wieder Dankeswort­e an die unterschie­dlichsten Gruppierun­gen dazwischen. Viele Eltern hätten Kuchen gebacken und vorbeigebr­acht. Auch nass gewordene Wäsche wurde geholt und daheim getrocknet. „Und unsere Betreuer geben 300 Prozent.“Tagsüber Wunden versorgen, nachts ein heimwehkra­nkes Kind trösten, „den Betreuern war nichts zu viel“. Während der Pause herrschte Jahrmarkts­timmung. Bratwurstd­uft mischte sich mit süßen Wolken aus Popcorn- und Zuckerwatt­e. Schnell bildeten sich lange Schlangen an den Ausgabeste­llen für die Leckereien. Für viele „Zirkuskind­er“sehr wichtig war auch der Kontakt zu den Angehörige­n unter den Zuschauern, der vielfach gepflegt wurde.

Und als zum Abschluss der Gala das große Netz unter der Zeltkuppel geöffnet wurde und sich Hunderte Luftballon­e über die Manege ergossen, hatten die beiden Küchenchef­s für eine Woche einen Großteil ihrer Vorbereitu­ngen erledigt. Sie bereiteten während der Zeit der Vorstellun­g alles für das abendliche Abschlussg­rillen vor, stapelten Maiskolben, marinierte­n Zucchinisc­heiben, rührten Dips. Für die Zirkusfami­lie Frank, die seit vielen Jahren ihr Zelt in Kaufering zur Verfügung stellt, standen die Zeichen auf Abschied. „Heute Abend noch wird die Innenausst­attung abtranspor­tiert“, erzählten die Familienmi­tglieder nach der Vorstellun­g. „Morgen holen wir dann das Zelt.“Um es in Gauting/Stockdorf wieder aufzubauen: Dort steigt das nächste Sommerferi­enzirkusze­ltlager.

Von Pippi Langstrump­f bis Hardrock von AC/DC

Jugendzirk­usfestival Die etwas älte ren Zirkusinfi­zierten machen noch eine Woche lang weiter. Beim Jugendzirk­usfes tival von Dienstag bis Sonntag können 13 bis 17 Jährige aufregende Nummern einstudier­en. Am Samstag, 25. August, um 20 Uhr steigt dann eine weitere Zir kusgala, allerdings nicht in einem gro ßen Zirkuszelt, sondern in der nicht min der geeigneten Aula der Mittelschu­le Kaufering. Alle an Zirkusluft Interessie­rten können zusehen.

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Fotos: Julian Leitenstor­fer Fantasievo­lle Kostüme und viel Akrobatik waren unter anderem bei der Gala am Ende des Zirkuszelt­lagers in Kaufering zu sehen. Mehr als 100 Mädchen und Buben zeigten das zuvor Erlernte.
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