Die Zukunft der Pflege
Experten diskutieren in Landsberg
Landsberg „Zukunft Pflege“war das Thema einer Podiumsdiskussion im Saal der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Landsberg. Dabei wurde vor allem Kritik an der Politik geübt.
Auf dem Podium saßen Barbara Gräfin von Baudissin-Schmidt, Mitglied im Sozial- und Gesundheitsausschuss des oberbayerischen Bezirkstages, Kathrin Klüber, Inhaberin eines ambulanten Pflegedienstes, Brigitte Bührlen, Vorsitzende einer Stiftung pflegender Angehöriger, und Ulla Schäfer, Beraterin von Altenund Pflegeheimen zu technischen, organisatorischen und personellen Sicherheitsfragen. Im Publikum waren Vertreter von Pflegediensten, aus Behörden und Politik.
Barbara Gräfin von BaudissinSchmidt bemängelte, dass die bloße Schaffung von Pflegestellen reine Symbolpolitik sei, solange bestehende Stellen nicht ansatzweise besetzt werden können. Vielmehr müsse man sich Gedanken machen, wie man mehr Menschen für die Pflege begeistern kann. Kathrin Klüber sagte, es kämen kaum neue Pflegekräfte nach, vielmehr gäbe es einen Wettbewerb um Fachkräfte, die seit Jahren in der Pflege arbeiten.
Brigitte Bührlen sagte, dass auch bei steigenden Investitionen in die professionelle Altenpflege immer noch zahlreiche Angehörige viel Pflegeleistung erbringen. Ihre Arbeit sieht sie vom Staat nicht genug wertgeschätzt und beklagt sich zudem, dass bei den meisten Runden Tischen und Fachgesprächen der Politik eine Interessensvertretung der Patienten fehlt. Auch die überbordende Bürokratie wurde von Podium und Publikum einhellig kritisiert. Es werde zu viel Zeit für die Erfüllung von Verwaltungsvorschriften und zu wenig Zeit für tatsächliche Pflege verwendet.