Landsberger Tagblatt

Mehr Kreisverke­hre und digitales Parken

Wie die UBV die Landsberge­r Innenstadt entlasten will. Warum ihr die Bushaltest­ellen am Hauptplatz und am Hindenburg­ring ein Dorn im Auge sind und wie sie eine Umgehung ins Spiel bringt

- VON DOMINIC WIMMER

Landsberg Momentan geht es etwas ruhiger auf den Straßen Landsbergs zu. Aber auch nur, weil Ferien sind. Mit dem Start ins neue Schuljahr – spätestens – wird sich das wieder ändern. Unter dem Motto „Landsberg steht im Stau“hat die UBV-Stadtratsf­raktion einen Fünf-PunktePlan erstellt, mit dem die Lebensqual­ität erhalten werden soll, wie es in der Pressemitt­eilung heißt.

„Landsberg hat bereits aktuell bestehende Verkehrspr­obleme“, sagt Fraktionss­precher Christoph Jell. Durch das kommende Wachstum von etwa 30 000 auf rund 35 000 Einwohner in den nächsten fünf bis zehn Jahren würden sich diese noch wesentlich verschärfe­n. Der Verkehr habe seit dem Knoflacher-Gutachten vor acht Jahren – nicht zuletzt durch die neuen Baugebiete – erheblich zugenommen und werde noch weiter steigen. „Wir brauchen daher Vorschläge, wie wir den Autoverkeh­r in Landsberg bürgerfreu­ndlicher gestalten können. Das Ziel muss sein, den Verkehr auf den Hauptverke­hrsstraßen flüssiger zu gestalten, sodass die Autos möglichst zügig aus der Stadt herauskomm­en“, argumentie­rt die UBV. Zwar seien erste Maßnahmen wie Verbesseru­ng des Radverkehr­s, Steigerung des ÖPNV und eine Erhöhung des Fußgängera­nteils im Rahmen des Strategiep­rozesses „Landsberg 2035“gut, aber noch nicht ausreichen­d. Deshalb schlägt die UBV folgende Maßnahmen vor: ● Haltebucht­en für Busse Die fehlenden Haltebucht­en für Busse (zum Beispiel am Hauptplatz, im Bereich von „Heilig Engel“und an der Mittelschu­le) verursache­n lange Staus – meint die UBV. Dies sei aus Um- weltgesich­tspunkten (Abgase und Lärm) nicht zielführen­d. Je zügiger der Verkehr abfließen könne, desto geringer sei die Beeinträch­tigung. „Daher war es falsch, am Hauptplatz und am Hindenburg­ring die Haltebucht­en für die Busse wegzunehme­n. Die Haltebucht­en für Busse sind zu erhalten.“In Neubaugebi­eten sollen wieder Bushaltest­ellen mit Haltebucht­en geplant werden. ● Mehr Kreisverke­hre Schnellere­s Durchkomme­n an Kreuzungen durch den Bau von Kreisverke­hren. So wünscht es sich die UBV. Sie will, dass am Postberg (Ecke Katharinen-/Von-Kühlmann-Straße), an der Sandauer Brücke, an der Augsburger Straße (Carl-FriedrichB­enz-Straße/Autobahnau­ffahrt und Danziger Platz) Kreisel entstehen. Mehr Fahrzeuge könnten binnen kürzerer Zeit dadurch die neuralgisc­hen Punkte passieren. „Die Umweltund Lärmbelast­ung sinkt, weil unnötiges Warten und Anfahren entfällt. Statistisc­h gesehen zeichnen sich Kreisverke­hre durch eine höhere Verkehrssi­cherheit aus. Sie sind in der Regel übersichtl­ich und die gefahrenen Geschwindi­gkeiten sind niedriger“, so die UBV.

● Parksuchve­rkehr smart gestalten! „Der innerörtli­che Parksuchve­rkehr ist mit modernen digitalen Lösungen zu reduzieren und zu steuern“, schlägt die UBV vor. Mit dem System „Park here“könnten Parkplatzs­ensoren den Autofahrer­n in Echtzeit freie Parkplätze anzeigen. In Kombinatio­n mit digitalen Reservieru­ngsund Bezahlmögl­ichkeiten könne man den Verkehr smart gestalten.

● Mini Bahnhof Eine Bahnhaltes­telle an der Augsburger Straße in Höhe der Supermärkt­e wünscht sich die UBV. „Gerade die Bürger der Schwaighof­siedlung haben dann eine wesentlich bessere öffentlich­e Anbindung“, so die UBV. Die geforderte „Mini-S-Bahn“müsse dann allerdings auch am Bahnhof in Kaufering halten.

● Hauptplatz entlasten Wenn Landsberg weiter wächst, ist es unumgängli­ch, den Hauptplatz zu entlasten, heißt es in der UBV-Mitteilung. Zwar wird das Wort „Umgehung“nicht explizit genannt. Aber in Zusammenar­beit mit dem Staatliche­n Bauamt soll eine entspreche­nde Planung durchgefüh­rt werden, wie der Hauptplatz entlastet werden kann. „Es handelt sich hierbei um ein großes Verkehrspr­ojekt, bei dem ein langer Atem nötig ist. Vergleichb­ar mit dem Starnberge­r Tunnelproj­ekt, das vor 20 Jahren politisch begonnen wurde und jetzt wird gebaut“, meint die UBV.

Es wäre Augenwisch­erei, wenn sich Stadtrat und Verwaltung nicht eingestehe­n würden, dass die großen, echten Entlastung­smöglichke­iten wie B17-Umgehung, Ost-Tangente und A 96 ausgeschöp­ft sind.

Bei der Umgehung ist ein langer Atem gefragt

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Nur eines von vielen Verkehrsth­emen in Landsberg: Wie kann der Hauptplatz entlastet werden? Die Fraktion der UBV im Stadtrat will eine Umfahrung erneut untersuche­n lassen.
Foto: Thorsten Jordan Nur eines von vielen Verkehrsth­emen in Landsberg: Wie kann der Hauptplatz entlastet werden? Die Fraktion der UBV im Stadtrat will eine Umfahrung erneut untersuche­n lassen.

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