Bis es knallt
Tipp des Tages Das Erste zeigt das Beziehungsdrama „Toulouse“
ARD, 20.15 Uhr Nachdem er sich durch die halbe Hotelbar getrunken und noch Champagner nachgeordert hat, rastet Gustav (Matthias Brandt) aus. Er zerfetzt ein Kissen auf dem Hotelbett. Die Federn daraus scheinen auszureichen, um fast den kompletten Fußboden der Suite zu bedecken. Bis zum Schluss bleiben ein paar Daunen in Gustavs zerzausten Haaren hängen. Es wirkt ein wenig grotesk. Nicht das einzige Irritierende am TV-Beziehungsdrama „Toulouse“, das die ARD am heutigen „Filmmittwoch im Ersten“um 20.15 Uhr zeigt.
Es sind die Wortgefechte, die dieses Kammerspiel ausmachen. Gustav und Silvia (Catrin Striebeck) werfen sich gegenseitig vor, vom anderen Geschlecht nichts zu verstehen und die Schuld am Scheitern ihrer Beziehung zu haben.
Während sich die beiden in ihrem Hotel mit Meerblick vom Balkon zoffen, verüben Terroristen einen Anschlag auf ein Kongresszentrum in Toulouse – wo Gustav sich angeblich befindet. Er gerät in die Bredouille bei seiner neuen Partnerin, die ihn immer wieder auf dem Handy anruft und anschreibt. Zugleich steigt die Zahl der Todesopfer rasant, was ihn deutlich mehr schockiert als Silvia.
Neben den Federmassen kommen plötzlich zwei Pistolen ins Spiel, die sich beide Protagonisten gegenseitig an die Schläfen halten, während sie sich leidenschaftlich in Rage steigern. Gustav fischt mit einer Hand eine Wodkaflasche aus der Minibar, in der anderen hält er die Knarre. Auch Silvia hat in einer Hand die Waffe, mit der anderen dreht sie den Deckel auf. Er flößt ihr den Alkohol ein. Die Arme verschlungen. Dann knallt es.