Der Happerger wird umgebaut
Dorfmitte Der Reichlinger Gemeinderat hat die Sanierungsmaßnahme für das Kulturzentrum in Ludenhausen beschlossen. Die Kosten sind jedoch etwas höher als erwartet
Ludenhausen Der Umbau des Happergers ist beschlossene Sache. Der Gemeinderat Reichling stimmte in seiner jüngsten Sitzung den Plänen zur Sanierung des Kulturzentrums in Ludenhausen zu. Ein Dorfgemeinschaftshaus mit einem großen Saal und einem neuen Bühnenanbau, das für Veranstaltungen mit bis zu 350 Personen geeignet ist, und in das später auch noch die Schützen und der Jugendclub einziehen sollen. So sehen die Pläne aus, die Architekt Manfred Ullmann dem Gemeinderat vorstellte.
Und die nun schnellstmöglich umgesetzt werden sollen. Die Planung geht jetzt ans Landratsamt. Sobald die Genehmigung vorliegt, soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Zunächst wird der erste Bauabschnitt umgesetzt: Dieser betrifft hauptsächlich das Erdgeschoss mit dem Saal, den Toiletten (einem Herren-, einem Damen- und einem Behinderten-WC), der Küche, der Essensausgabe und dem Foyer sowie einem Bühnenanbau. Zusätzlich werden im ersten Bauabschnitt alle nötigen Brandschutzmaßnahmen für das komplette Gebäude gemacht. Der Bühnenanbau wird hinter der bestehenden Bühne realisiert. In dem Anbau, der neu errichtet wird, sollen auch Umkleiden sowie ein WC für die Künstler geschaffen werden.
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt bezifferte der Architekt auf knapp 1,3 Millionen Euro. Das Obergeschoss und das Dach sollen dann – bis auf die Brandschutzmaßnahmen – erst im zweiten Bauabschnitt in Angriff genommen werden. Im Obergeschoss sollen Räumlichkeiten für die Schützen und für den Jugendclub eingerichtet werden. Was das Dach betrifft, hatte Ullmann gute Neuigkeiten. Der Dachstuhl könne bleiben – bis auf den Bereich des Gebäudes, der den Saal beherbergt. Der Rest des Daches müsse jedoch komplett erneuert werden. Geklärt habe sich mitt- lerweile die Stellplatzfrage. Es sind bereits genügend Stellplätze vorhanden, teilte der Architekt mit.
Die Überplanung des Gebäudes kam bei den Gemeinderäten gut an. Lediglich bei den Kosten hatte die Gemeinde andere Vorstellungen gehabt. Eine Million Euro hatte sie ursprünglich als Obergrenze bestimmt. Doch trotz einiger Streichungen war nach Angaben des Architekten eine günstigere Lösung nicht mehr möglich: „Unter einer Million haben wir es nicht hingekriegt.“Der jetzige Entwurf sei keine Luxuslösung, sondern „funktional und kompakt“. Selbst mit den geplanten Eigenleistungen könne der Differenzbetrag nicht ausgeglichen werden, sagte Ullmann.
Der Gemeinderat kam zu dem Schluss, dass die geplante Maßnahme wohl mit dem ursprünglichen Budget nicht durchgeführt werden kann und stimmte trotz der Kostenüberschreitung einstimmig zu. „Weglassen kann man ja nichts – da würden wir uns ja ins eigene Fleisch schneiden“, meinte zum Beispiel Hans-Jürgen Korn. Alexander Graf fragte nach, wie die Mehrkosten denn finanziert werden könnten.
Der Happerger-Umbau ist nach Ansicht von Bürgermeisterin Margit Horner-Spindler eine Investition in die Zukunft, die den nächsten Generationen dienen soll. Sie sagte, dass heuer für die Maßnahme 700 000 Euro im Haushalt eingestellt seien, weitere 300 000 Euro seien für das nächste Jahr vorgesehen gewesen. Die Mehrkosten könnten eventuell durch den Verkauf der alten Schule finanziert werden. Das müsse aber erst im Gemeinderat diskutiert werden. Das Gebäude werde allerdings nicht verkauft, bevor der Jugendclub und die Schützen dort ausziehen und in den sanierten Happerger einziehen können, so Horner-Spindler.
„Unter einer Million haben wir es nicht hingekriegt.“