Neue Horste für die Schwarzstörche
Nisthilfe Baumkletterer bauen zwischen Dießen und Wessobrunn Nester für die Vögel
Dießen/Wessobrunn Der Schwarzstorch ist in der Regel ein eher scheuer Geselle und daher auch selten zu sehen. Selbst Förster Markus Resch, der viel Zeit in den Wäldern zwischen Wessobrunn und Dießen verbringt, sieht ihn nur zwei bis drei Mal im Jahr. Resch betreut im Auftrag des Forstbetriebes Landsberg der Bayerischen Staatsforsten den staatlichen Waldbesitz. „Er ist ein Waldstorch und sehr störungsanfällig.“Resch lässt jetzt neue Horste für den Schwarzstorch bauen, und Forstpraktikant Daniel Saal schreibt darüber eine Arbeit.
Schwarzstörche sind selten. Gerade mal 100 Brutpaare sind laut Resch in Bayern bekannt. Eines davon hat sein Revier im Forst zwischen Wessobrunn und Dießen. Wo der Brutplatz liegt, verraten die Forstleute nicht, denn jede Störung der Tiere muss vermieden werden. Anders als der Weißstorch, der es sich auf Hausdächern gemütlich macht, reagiert der Schwarzstorch empfindlich auf Störungen und flieht. Lässt er dann sein Gelege zu lange alleine, ist es vorbei mit dem Bruterfolg. Also wird der Horst geheimgehalten und auch die neuen Plätze, die jetzt angelegt werden, bleiben geheim. „Vor circa 20 Jahren sind von meinem Vorgänger, Förster Zeimenz, Nisthilfen gebaut worden“, sagt Resch. Man gehe davon aus, dass der Bereich groß genug sei für ein zweites Brutpaar, erzählt er. Auch darin unterscheidet sich der Schwarzstorch von Meister Adebar: Er braucht Distanz zum Nachbarn.
Ciconia nigra, wie er auf lateinisch heißt, ist etwas kleiner als der Weißstorch, seine Oberseite, Kopf, Hals und Brust sind metallisch glänzend schwarz. Der Bauch, die Achselfedern und Schwanzunterfedern sind weiß. Beine und Schnabel sind während der Brutzeit leuchtend rot. Der Schwarzstorch ernährt sich von Fischen und Amphibien. Wenn Resch den Schwarzstorch sieht, dann bei der Jagd an einem Bachlauf im Wald. Manchmal ist er aber auch in den Raistinger Wiesen mitten unter Weißstörchen zu beobachten, wie im LT schon berichtet wurde.
Im Herbst und Winter ist er jedoch gar nicht zu sehen, denn er verbringt wie viele Weißstörche die kalte Jahreszeit in Südspanien oder Afrika. So ist jetzt auch Zeit, zwei neue Nisthilfen zu bauen. Resch hat dafür Baumkletterer Nils Ondraschek beauftragt, der mit einem Mitarbeiter gekommen war, Kanthölzer auf einem dicken Ast einer großen Fichte angebracht hat und damit eine Neststruktur schuf. Wichtig dabei war, dass auch eine Einflugschneise vorhanden ist.