Schwammerl Schwemme
Bundeswehr Der Leiter des Dienstleistungszentrums Landsberg, Alois Zanker, geht in den Ruhestand. Nun übernimmt ein Ex-Panzerartillerist das Kommando über 500 Mitarbeiter
Von wegen zu trocken: Im Landkreis sprießen die Schwammerl. Vor allem Steinpilze, Maronen und Rotfußröhrlinge sind momentan in den Wäldern zu finden.
Penzing Was wäre eine Zeremonie bei der Bundeswehr ohne das Verschenken von Regiments-, Einheitsoder sonstigen Wappen? Auch gestern wechselte ein solches den Besitzer. Die Präsidentin des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Ulrike HauröderStrüning, hatte ein solches ihrer Dienststelle mitgebracht und dem scheidenden Leiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums (BwDLZ) Landsberg, Alois Zanker, überreicht. Der technische Regierungsdirektor geht Ende des Monats nach elf Jahren in Landsberg und vier Jahrzehnten in der Bundeswehrverwaltung in den Ruhestand.
Es ist ein besonderes Geschenk und ein Zeichen der besonderen Wertschätzung für die Arbeit, aber auch für die Person Alois Zankers, denn seine „Chefin“versicherte: „Das Wappen bekommen nicht alle.“Und Hauröder-Strüning hofft, dass es einen Platz in der „Hab-mich-lieb-Ecke“des Hauses Zanker finden möge. Da muss aber noch weit mehr Platz sein, denn auch vom Leiter des Nachkommandos des Luftttransportgeschwaders 61, Oberstleutnant Klaus Schierlinger, gab es ein großdimensioniertes Bild der Silbernen Gams, der Jubiläumstransall, die beim Tag der Bundeswehr und gleichzeitigem Geschwaderjubiläum vorgestellt worden war. Diese Sonderaktionen, wie auch die Mitwirkung am G7-Gipfel oder der Tag der Bundeswehr sowohl in Penzing wie auch in Murnau seien die letzten Großereignisse gewesen, die Zanker innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches „mit Bravour“und gemeinsam mit Militärs, aber auch anderen Sicherheitskräften bewältigt habe.
Das von Zanker geleitete BwDLZ ist mehr als nur die Dienstgebäude, vorgelagert am Fliegerhorst Penzing. Das BwDLZ besteht aus 500 Mitarbitern, die sich auf sieben Standorte in den Kreisen WeilheimSchongau, Landsberg, GarmischPartenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach verteilen.
Alois Zanker sei aber kein Verwaltungsmann gewesen, der seine Arbeit nur vom Schreibtisch aus tat, sondern er hielt ständigen und auch persönlichen Kontakt sowohl zu Mitarbeitern wie auch den örtlich verantwortlichen Personen. Eine davon war ebenfalls in den Festsaal Offizierskasino gekommen: der Mittenwalder Bürgermeister Adolf Hornsteiner. Er erzählte von den Spontanbesuchen Zankers, die er zu schätzen gelernt habe: „Bei einem Kaffee haben wir dann nach Lösungen gesucht und sind dabei auch oft erfolgreich gewesen.“
Diese Kaffee-Aktionen scheinen typisch für Alois Zanker gewesen zu sein, der laut Personalratsvorsitzendem Reinhold Rank eine betont offene Art bevorzugt habe. Auch Oberstleutnant Schierlinger wusste von Espresso-Runden mit Zanker zu berichten, die nicht nur der Verbesserung des Binnenklimas zwischen Militärs und Verwaltung gedient hätten, sondern oft lösungsori- entierte Ansätze zum Ergebnis hatten. Ist Alois Zanker Maschinenbau-Ingenieur, kennt sein Nachfolger Reimund Menner beide Seiten aus eigener Erfahrung. Er diente acht Jahre als Soldat unter anderem beim Panzerartilleriebataillon 295 Immendingen und beim Bataillon 305 in Donauwörth. 1993 wechselte er in die Standortverwaltung Leipheim als Bezirksverwalter. 2004 erreichte ihn der Ruf der Wehrbereichsverwaltung Süd aus München. Immer wieder war er auch im Ausim landseinsatz. So unterstütze er die Soldaten in Sarajevo, Mazedonien und drei Mal auch in Afghanistan. Zuletzt war der Oberregierungsrat Leiter des Bundeswehrdienstleistungszentrums in Bogen.
Er werde seine neue Aufgabe mit Demut angehen, wohl wissend, dass sie sehr schnell eine erste große Herausforderung bereithält: den Umzug des BwDLZ von Penzing in die Welfenkaserne. Nach Informationen des LT werden dort im kommenden Jahr zwei Verwaltungsgebäude für die neuen Mieter hergerichtet, und für Ende 2020 ist der endgütige Umzug vom Osten in den Westen Landsbergs geplant.
2020 wird in die Welfenkaserne umgezogen