Freibier vom Bürgermeister
Jubiläum Die Verwaltungsgemeinschaft Fuchstal wurde vor 40 Jahren gegründet. Das wird am Sonntag gefeiert. Dabei können die Bürger auch das sanierte Rathaus in Leeder besichtigen
Fuchstal Nicht lumpen lässt sich die Gemeinde Fuchstal am Sonntag anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Verwaltungsgemeinschaft und dem Abschluss der Rathaussanierung. Nach dem offiziellen Teil um 10 Uhr mit Reden und der Segnung der neuen Räume sind alle Bürger zu Brotzeit und Freigetränken eingeladen. Zumindest für das Bier hat Bürgermeister Erwin Karg teilweise schon selbst gesorgt, als er zusammen mit Schwiftings Rathauschef Georg Kaindl das Wettmelken auf der Oidn Wiesn in Landsberg und damit 300 Liter Gerstensaft gewann.
Per Rechtsverordnung der Regierung von Oberbayern wurde die Verwaltungsgemeinschaft Fuchstal am 1. Mai 1978 ins Leben gerufen. Seinerzeit umfasste sie auch die Gemeinde Denklingen, die nach massivem politischen Einsatz am 1. Januar
Denklingen stieg bereits im Jahr 1980 wieder aus
1980 wieder zu ihrer eigenen Verwaltung zurückkehrte. Fuchstal und der verbliebene Partner Unterdießen hatten seinerzeit 3500 Einwohner, heute werden etwa 5300 Bürger im Rathaus in Leeder verwaltet.
Gemeinschaftsvorsitzende waren jeweils Fuchstals Bürgermeister. Zunächst Josef Schöner, dann ab 1990 Franz Xaver Haibl und seit 2002 Erwin Karg. Ebenfalls drei Geschäftsstellenleiter kümmerten sich um die Abläufe: Rainer Waschke war bereits 1975 in die Dienste der Gemeinde Fuchstal getreten, 2003 gab er das Amt an Ulrike Lang ab und 2011 wechselte Kämmerer Gerhard Schmid auf diese Funktion. Ebenfalls mit der Anfangsgeschichte der Verwaltungsgemeinschaft verbunden sind langjährige Mitarbeiter wie Gerda Heckmann, Juliane Nieberle, Hannelore Prinzing, Marianne Schmalholz, Ingeborg Völk und Hermann Wörishofer.
Für ihn als Bürgermeister sei es angenehm, die Verwaltung im eigenen Haus zu haben, meint Erwin Karg. Ein Vorteil sei es ebenso mit einem anderen Bürgermeister, nämlich mit Alexander Enthofer, Kontakt zu haben. Dieser sieht aus Sicht des kleinen Partners die Zusammenarbeit und die Unterstützung in der Verwaltungsgemeinschaft ebenfalls hervorragend. Alle Anliegen der Gemeinde Unterdießen würden umgehend bearbeitet, zudem gebe es nicht zu verachtende Synergieeffekte, so Enthofer.
Zur Besichtigung offen steht am Sonntag, 23. September, die neu gestaltete Geschäftsstelle selbst. Etwa 660 000 Euro haben die energetische Sanierung des Rathauses und die Schaffung eines barrierefreien Zugangs gekostet. Kernpunkte waren der Ausbau des Dachgeschosses und die Einrichtung eines Aufzuges. Dabei hatte man eine böse Überraschung erlebt, denn das Fundament des Rathauses reichte nicht weit genug hinunter, und so musste man den Schacht in Handarbeit freilegen.
Auch mit der Statik des 120 Jahre alten Gebäudes habe man Probleme gehabt, und so wurden Balken verstärkt, sagt Karg. Rund 250 000 Euro werden die Außenarbeiten verschlingen, dazu gehören der Einbau eines Behinderten-WC im Nebengebäude, ein neues Pflaster und zusätzliche Stellplätze. Für beide Projekte hat sich die Gemeinde eine staatliche Förderung gesichert. Für das Rathaus gibt es 90 Prozent der geschätzten Kosten in Höhe von 420 000 Euro aus dem kommunalen Investitionsprogramm, im Außenbereich sind es 60 Prozent aus dem städtebaulichen Entwicklungskonzept. Geändert hat sich durch die Sanierung die Raumaufteilung.
Ins Erdgeschoss kommt ein Bürgerbüro
Karg konnte sein winziges Büro verlassen und zieht nun mit Gerhard Schmid und dem Hauptamt ins Dachgeschoss. Die Kasse kommt in den ersten Stock, um im Parterre Platz für ein Bürgerbüro zu machen. Das Standesamt wurde bereits Ende 2017 nach Landsberg verlegt.
Gefeiert wird auf der zwischen dem Graben und der Hauptstraße gesperrten Bahnhofstraße im Freien oder in einem aufgestellten Zelt. Auch wenn die Gemeinde Fuchstal die Kosten für die Veranstaltung alleine trägt, seien die Nachbarn aus Unterdießen natürlich herzlich eingeladen, hatte Erwin Karg schon bei der letzten Gemeinschaftsversammlung im März versichert.