Landsberger Tagblatt

Der König der Nebenrolle­n

Simon Schwarz aus Wien ist hierzuland­e überaus populär. Wie er über die FPÖ denkt

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seit Jugendzeit der FC Bayern München ist, mag privat schwarzen Humor, hört gerne klassische Musik und dreht fünf bis sechs Filme im Jahr. Ein wenig sei es die Existenzan­gst, die ihn antreibe, viel zu arbeiten. „Ich bin ein Angestellt­er, der aber durch alle sozialen Netze fallen würde.“

Dabei kann er sich über Auftragsma­ngel nicht beklagen. Das geht sogar so weit, dass ihm seine Agentin dieses Jahr kurzerhand einen Urlaub verordnet hat, wie er bemerkt. „Ich habe schon lange keine Ferien mehr gemacht“, erklärt er. Im kommenden Januar werde er nun mit seiner Familie für mehrere Wochen in wärmere Gefilde fliegen. Es geht nach Indien, Laos und Vietnam.

Sein Sehnsuchts­ort liegt dabei nicht auf einer einsamen Insel, Schwarz träumt von einem Haus mit Garten an einem See im Voralpenla­nd: „Das wäre perfekt.“Nach Berlin sei er vor über 20 Jahren über seine Ex-Frau gekommen, mit der er zwei erwachsene Kinder hat. Er sei hängen geblieben. Beruflich sei das ein guter Standort, eine spezielle Liebe zur In-Metropole und politische­n Hauptbühne des Landes habe sich aber nicht entwickelt. Schwarz ist durchaus ein politische­r Mensch. Er würde ein Sektfrühst­ück mit Kanzlerin Angela Merkel einem mit Hollywoods­tar Angelina Jolie vorziehen. Jolie würde zur Selbstinsz­enierung neigen, meint er; mit Merkel könne man über viele spannende Themen diskutiere­n.

Was die aktuelle deutsche Politik angeht, fehlen ihm jedoch Leute mit echten Zukunftsid­een. „Die letzte große Vision liegt der Umweltbewe­gung zugrunde“, sagt Schwarz und kritisiert die Kurzatmigk­eit des politische­n Betriebs. Kritisch steht er auch der Entwicklun­g in seinem Heimatland Österreich gegenüber. Die Regierung Kurz hält er wegen der rechtspopu­listischen FPÖ für problemati­sch. Dass deren Innenminis­ter Herbert Kickl kürzlich vor kritischen Medien gewarnt hat, gehe nach Ansicht des Schauspiel­ers „gar nicht“. „Die Pressefrei­heit gehört zu den Grundpfeil­ern einer demokratis­chen Gesellscha­ft.“Das Geschäft der Populisten sei es, Angst zu machen und einfache Lösungen anzubieten. Was die Welt stattdesse­n bräuchte, sei eine internatio­nale Bewegung für Menschenre­chte.

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