Landsberger Tagblatt

Eine Schule wird zum Treffpunkt der Stadt

Festwochen­ende An der Mittelschu­le Landsberg wird der Neubau eingeweiht. Am Samstag und Sonntag wird die Aula zum Club und zum Konzertsaa­l. Denn sie soll nicht nur ein Schulgebäu­de sein

- VON STEPHANIE MILLONIG

Landsberg „Der Weg bis heute, seien wir ehrlich, der war doch jahrelang beschwerli­ch.“Mit einem launigen Gedicht lässt Schulleite­r Christian Karlstette­r bei der Einweihung des neuen Schultrakt­s der Mittelschu­le Landsberg die vergangene­n Jahre Revue passieren. Organisato­risch sind die ehemalige FritzBeck-Schule und die Schlossber­gschule seit 2013 zusammenge­schlossen, räumlich sollen die Schüler der nun als Mittelschu­le Landsberg firmierend­en Einrichtun­g erst kommendes Jahr zusammenfi­nden. Dann ist auch der Altbau saniert und kann die Schüler aus dem Osten aufnehmen.

Was mit den Mittelschu­len geschehen soll, darüber wird in Landsberg freilich sehr viel länger schon diskutiert: Oberbürger­meister Mathias Neuner, der in seiner Rede immer wieder die Schüler persönlich anspricht, erinnert daran, dass die Mittelschu­len schon 2006 Thema war.

Den bald 550 Schülern steht nun eine großzügige Aula zur Verfügung, die auch als Veranstalt­ungsraum öffentlich genutzt werden kann. Die ersten Konzerte finden an diesem Festwochen­ende statt, mit der 12th Street Jazz Connection ist schon bei der Einweihung Musik auf der Bühne zu erleben.

Auch die Bibliothek soll öffentlich zugänglich werden. Oberbürger­meister Mathias Neuner sieht so auch die Schule als verbindend­es Glied. Platz und Ressourcen würden knapp, so müssten öffentlich­en Räume funktional gestaltet werden. Neuner bezeichnet die Schule als Treffpunkt der Stadtgesel­lschaft. Dies sei auch baulich perfekt umgesetzt worden.

Er dankt dem Schulleite­r, dem Architekte­n, den beteiligte­n Baufirmen und den Mitarbeite­rn in der Verwaltung, aber auch den Stadträten, die der Finanzieru­ng zuge- stimmt haben. Über zwölf Millionen Euro wurden schon ausgegeben, weitere sechs Millionen sind für die Altbausani­erung eingeplant. „Dies ist das teuerste Projekt, das wir derzeit in Landsberg laufen haben.“Schulrätin Brigitte Sulzenbach­er rekapituli­ert, wie sich Schulbaute­n entwickelt haben, und sieht die Erweiterun­g und Sanierung der Mittelschu­le Landsberg als folgericht­ig in dieser Entwicklun­g.

„Jeder Anfang beginnt mit einer Entscheidu­ng“, sagt Architekt Michael Walker. Was diese Schule auszeichne, sei, dass sie Raum biete, „nicht nur in der Repräsenta­nz einer Aula oder der Großzügigk­eit einer Mensa“, sondern Räume, die die Schüler sich erobern können. Großzügige Erschließu­ngswege zählten dazu. „Man fühlt sich wie in einem Gymnasium“, war eine Rückmeldun­g, die Walker von Schülern bekam, und er will es so verstanden wissen, dass sich hier „jemand ernst genommen fühlt“.

Dass nicht alles gleich von Anfang an funktionie­rte, darauf weist Karlstette­r in Reimform hin: „Ein wenig lästig war es nur, die Uhren zeigten nur 12 Uhr.“Der Schulleite­r hat schon in der Vergangenh­eit erläutert, dass es vor allem für die Schüler spannend war, die Handwerker auf dem Gelände zu haben: „Ist Schulmit zeitgleich Baubetrieb, die einen säubern richtig toll, die andern sauns gleich wieder voll.“

Den Kindern scheint ihr neues Schulhaus auf jeden Fall zu gefallen. Sie toben durch die langen, breiten Gänge. „Hier könnte man fast ein Bobby-Car-Rennen machen“, sagt Daniela Drössler, der die Architektu­r ebenso gut gefällt wie ihrer elfjährige­n Tochter Lisa. „Es ist sehr großzügig und hell mit der ganzen Ausstattun­g aus Holz.“Sichtbeton wechselt sich mit hellen Birkenholz­bereichen ab, die Gänge sind mit dunkelgrün­em Linoleum belegt, im Aulabereic­h liegt dunkler Schiefer mit unregelmäß­igem Relief am Boden.

Die Klassenzim­mer seien etwas klein, sagt Daniela Drössler, Lisa sitzt in der ersten Reihe und mit ihrem Tisch fast schon am Lehrerpult.

Auch die Bibliothek ist öffentlich zugänglich

Wenn das aber ein Zeichen ist, dass die Klassenstä­rke kleiner werden soll, dann ist das für Monica Schraml, die auch eine Schülermut­ter ist, in Ordnung. Lisa Drössler fand es aufregend, dass am letzten Schultag vor den großen Ferien alles von den alten Klassenzim­mern herüberget­ragen wurde.

Am Anfang habe man herausfind­en müssen, wo alles sei, jetzt kenne sie sich aber aus. Daniela Drössler ist auf jeden Fall gespannt, ob die Aula als öffentlich­er Veranstalt­ungsraum angenommen wird.

Auch Tanja Rill gefällt die Schule insgesamt gut, für die Kleinen könnte sie sich manche Bereiche bunter vorstellen. Ihre elfjährige Tochter Lilly fand im alten Gebäude die Klassenräu­me nicht so schlimm, auch wenn es nicht mehr so neu war, aber die Toiletten seien schlimm gewesen. Mit der Abtrennung­smöglichke­it von Mensa und Aula sei es eine sehr durchdacht­e Architektu­r. „Wunderschö­n“, so bezeichnet Elternbeir­atsvorsitz­ende Irina Danilcenko-Klippenste­in den neuen Schultrakt. Ihr zwölfjähri­ger Sohn ist noch auf der Schlossber­gschule und „schon ganz gespannt, wie es hier ist“.

Programm Am Samstag ist ab 19 Uhr mit der Band Trumpet und später bei Clubsound Party angesagt. Und ab Sonntag ist ab 17 Uhr ein klassische­r Konzertund Ballettabe­nd zu erleben.

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 ?? Foto: Thorsten Jordan, Stephanie Millonig ?? Gestern wurde die neue Aula an der Mittelschu­le offiziell eingeweiht: Das Bild oben zeigt die Festgäste und OB Mathias Neuner, die Bilder darunter das Gebäude von außen und sowie Lisa Drössler mit ihrer Mutter, die von dem neuen Trakt ganz angetan sind.
Foto: Thorsten Jordan, Stephanie Millonig Gestern wurde die neue Aula an der Mittelschu­le offiziell eingeweiht: Das Bild oben zeigt die Festgäste und OB Mathias Neuner, die Bilder darunter das Gebäude von außen und sowie Lisa Drössler mit ihrer Mutter, die von dem neuen Trakt ganz angetan sind.
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