Auf den Wahltag folgt ein langer Abend
Landtagswahl Bis feststeht, welche Kandidaten ins Parlament kommen, wird es Montag
Landsberg Viele haben als Briefwähler schon ihr Kreuz gemacht, am Sonntag sind nun ab 8 Uhr die Wahllokale für die Landtags- und Bezirkswahl geöffnet, die im Angesicht der vorherigen Meinungsumfragen durchaus eine historische Wahl werden könnte. Ob die Vorhersagen eintreten, wird sich ab 18 Uhr zeigen, wenn die Wahllokale schließen und damit begonnen wird, die Stimmen auszuzählen.
Bei der Landtags- und Bezirkstagswahl gestaltet sich das etwas aufwendiger, und entsprechend zieht es sich auch hin, bis klar ist, wie die Parteien abgeschnitten haben und vor allem welche Kandidaten den Einzug ins Maximilianeum geschafft haben.
Als Erstes wird feststehen, wer das Direktmandat im Stimmkreis Landsberg-Fürstenfeldbruck/West geholt hat. Denn zunächst wird ausgezählt, wer wie viele Erststimmen erhalten hat und wie viele Zweitstimmen auf die einzelnen Parteien entfallen sind, erklärt Maximilian Schuler vom Wahlamt im Landratsamt. Mit einem vorläufigen Endergebnis rechnet er zwischen 21 und 22 Uhr. Anschließend wird die Bezirkswahl ausgezählt und dann wird noch ermittelt, auf welche Kandidaten die Zweitstimmen entfallen sind. Anders als bei der Bundestagswahl wird mit der Zweitstimme keine Partei, sondern auch ein Kandidat gewählt. Am Montag wird klar sein, ob neben dem Direktbewerber ein weiterer Kandidat aus dem Stimmkreis in den Landtag einziehen wird und wer dies sein wird.
229 Stimmbezirke (159 Wahllokale und 70 Briefwahlbezirke) wurden im Stimmkreis eingerichtet. Zu diesem gehören neben dem Landkreis Landsberg die Stadt Fürstenfeldbruck und die Gemeinden Grafrath, Kottgeisering, Moorenweis, Schöngeising und Türkenfeld. 1812 Wahlhelfer werden in den Wahlvorständen tätig werden, weiß Schuler. Wahlberechtigt sind rund 129 000 Personen, rund 6000 mehr als vor fünf Jahren.
Während die Wahlhelfer Stimmen zählen, lädt Landrat Thomas Eichinger am Abend zu einer Wahlparty ein. Ab 17.30 Uhr kann jeder ins Foyer der Behörde kommen. Der Zugang ist über den Nebeneingang der Kfz-Zulassungsstelle möglich. Im Foyer und im Sitzungssaal werden verschiedene Fernsehprogramme live übertragen. Dazu können ständig und aktuell die ausgezählten Wahlergebnisse der einzelnen Landkreisgemeinden mitverfolgt werden. Für Getränke und kleine Snacks ist gesorgt.
Einige der Direktkandidaten werden zumindest zeitweise anwesend sein – so haben Alex Dorow (CSU), Gabriele Triebel (Grüne) und Ulla Schäfer (FDP) ihr Kommen angekündigt, andere werden den Wahlabend bei Parteiveranstaltungen verbringen, so etwa Michael Hofmann (BP). Christian Winklmeier (SPD) hat sich für den Wahlabend ins Münchner Maximilianeum abgemeldet. Edeltraud Schwarz (AfD) will zunächst auf Wahlbeobachtung und dann kurz ins Landratsamt gehen. Robert Sedlmayr (ÖDP) bleibt erst einmal in Geltendorf, wo er als Wahlvorstand tätig ist, und wird später kommen. Georg Stockinger (FW) wird den Wahlabend im Landratsamt Fürstenfeldbruck verbringen, Hansjoachim Sprinz (Linke) wusste noch nicht, wo er sein wird.
Noch eine Extra-Aufgabe haben die Wahlhelfer in Windach. Nach den Wahlen müssen sie den Bürgerentscheid zur Wassernotversorgung auszählen. Und den Geschäftsstellenleiter im Geltendorfer Rathaus, Florian Hänle, wird eine ganz andere Wahl interessieren: Die Bürgermeisterwahl im oberschwäbischen Mittelbiberach, wo er selbst zur Wahl steht.
6000 Wahlberechtigte mehr als vor fünf Jahren