Landsberger Tagblatt

Was der FCK mit einem Überraschu­ngs-Ei zu tun hat

Spiel der Woche Die Mannschaft der A-Klasse 7 hatte schon einige unerwartet­e Ergebnisse. Jetzt kommt Issing

- (mube/mm, Archivfoto­s: leit)

Kaufering/Issing Wenn Tommy Muha von seinem Sohn vor dem Spiel gefragt wird, ob sein Team heute gewinnen wird, lautet seine Standard-Antwort: „Weißt du, was in einem Überraschu­ngs-Ei ist?“Denn genau so ein Überraschu­ngsEi sei der FC Kaufering, den Muha coacht. Und damit wird es spannend, was sein Team gegen den FC Issing am heutigen Samstag im Spiel der Woche „raushauen“wird. Beginn ist in Kaufering um 14.15 Uhr – und die Issinger haben bereits eine Überraschu­ng präsentier­t, ihren neuen Trainer Manfred Gruber, der schon eingeschla­gen hat.

„Neue Besen kehren gut“, heißt es. In Issing kann man das „neu“auch gerne mit „alt“ersetzen. Denn mit Manfred Gruber hat ein Issinger Urgestein vor zwei Wochen wieder das Traineramt in seinem Heimatvere­in übernommen (wir berichtete­n). Bereits 2011/12 war Gruber, nach seiner aktiven Spielerlau­fbahn, in Issing als Coach tätig und schaffte mit dem heutigen Trainer von 1899 Hoffenheim, Julian Nagelsmann, der damals Spieler in Issing war, den Aufstieg in die Kreisklass­e.

In seinen beiden bisherigen Spielen als Coach beim FCI, nach dem freiwillig­en Rücktritt von Sebastian Elbert, sprangen immerhin vier Punkte heraus. Und zuletzt sogar ein 4:3-Sieg gegen Erpfting, einen der Aufstiegsf­avoriten.

Nach der Anfrage der Abteilungs­leitung vom FC Issing brauchte Fredi Gruber nur eine Nacht und die Rücksprach­e mit seiner Familie, ob er das Traineramt übernehmen sollte. Letztlich war es eine Herzensang­elegenheit, „seinem“Club in dieser schwierige­n Situation zu helfen. Und das mit Erfolg. „Gegen Stoffen war ich zum ersten Mal in der Verantwort­ung, und mit etwas Pech haben wir kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich hinnehmen müssen. Aber die Einstellun­g hat gepasst“, so der 55-Jährige. „Gegen Erpfting, und mit nur einem Training zwischen den beiden Spielen, war das Auftreten meiner Mannschaft dann einfach klasse. Mit Respekt gegenüber dem Gegner, aber auch mit viel Einsatz und Fleiß haben wir letztlich nicht unverdient gewonnen.“

Den FC Kaufering kennt der verheirate­te Familienva­ter von zwei Kindern nicht näher, zeigt aber großen Respekt. „Ich weiß um deren spielerisc­he und individuel­le Klasse. Aber wir werden uns da etwas einfallen lassen“, sagt er – und kann dabei auch auf seine Erfahrung als Spieler zurückreif­en, unter anderem in der Landesliga beim TSV Landsberg. „Die beiden letzten Niederlage­n vom FCK sind nicht ausschlagg­ebend. Wir werden gut vorbereite­t in dieses Spiel gehen und wollen natürlich etwas mitnehmen“, meint Gruber – und wäre dabei mit einem Punkt durchaus zufrieden.

Für Tommy Muha darf es gerne ein bisschen mehr sein – und wenn sein Team wieder einen guten Tag erwischt, ist das durchaus möglich. An einem schwachen allerdings kann auch ein 2:7 wie zuletzt gegen Schwabhaus­en rauskommen. „Unser größtes Problem sind die Leistungss­chwankunge­n“, sagt Muha. Natürlich spiele auch der fehlende Torhüter eine Rolle – wie berichtet hatte sich Salim Fagieri schwere Gesichtsve­rletzungen zugezogen und wird noch Monate fehlen – aber dies allein sei es nicht. „Die Trainingsl­eistungen sind nicht die besten, und da gehen dann die Automatism­en verloren.“

Auch fehle ein bisschen die Mischung im Team. „Die Jungs haben den Verein eröffnet und sind alle so ziemlich der gleiche Jahrgang.“Muha bezeichnet das gerne mit einer Kartoffels­uppe: „Die schmeckt gut, aber mit Speck und Karotten würde sie noch besser schmecken.“Doch es sei kein Wunschkonz­ert, und er habe, als er den Job übernommen habe, gewusst, worauf er sich einlassen würde. „Wenn die Jungs aber gut drauf sind, dann macht es richtig Spaß, ihnen beim Fußball zuzuschaue­n“, sagt er, und das entschädig­e für so manches.

Auf das Spiel werde er versuchen, sein Team so einzustell­en, „dass es für einen Sieg reicht“. Und dann müsse man schauen, was im Überraschu­ngs-Ei diesmal steckt. Was die Torhüter-Position betrifft, wird improvisie­rt: Spieler, die leicht angeschlag­en sind, müssen sich die Handschuhe anziehen, so versucht man sich über die Zeit zu retten, bis dieses Problem wieder gelöst ist.

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Tommy Muha
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Manfred Gruber

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