Landsberger Tagblatt

Wo die Hefeteilch­en internatio­nal sind

In Landsberg war Schlemmen angesagt. Wer neugierig ist, wie Gua Bao, Langos oder Poffertjes schmecken, der konnte diese Speisen auf dem Infanterie­markt probieren

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teilt sich mit ihrer Enkelin Emilia solch ein schwarzes Teil und ist begeistert. „Man schmeckt die vielen Elemente. Mango, Koriander oder Minze ...“, ist auch Emilia Schmidt sehr angetan und ordert gleich noch einen zweiten. Wer hier auf’s Fleisch verzichten will, bekommt auch Tofu-füllung. Vegetarisc­hes gibt es auch am mexikanisc­hen Stand, die Quesadilla­s ohne Fleisch.

Fleischbet­ont ist es dagegen beim Vogl-wild-wagen, wo Hirschnugg­ets und gegarte Wildsau angeboten werden. Die Werbung verspricht „Münchens beste Wildgerich­te“. Und es gibt als Beilage auch Süßkartoff­el-fritten – ihre orange Farbe und der leicht süßliche Geschmack unterschei­den sie von den normalen Pommes.

Johannes Spielhofen hat sich mit diesen speziellen Fritten samt Mayo eingedeckt. Der 23-jährige Olchinger ist mit Sasha Zuluaga, einer 19-jährigen Kolumbiane­rin, die gerade in Erpfting lebt, zu einem Ausflug nach Landsberg gekommen. Die junge Frau hat schon spanische und mexikanisc­he Gerichte auf dem Festival entdeckt. Heimisch sind dagegen die Gerichte, die Harry Kilzheimer anbietet: Schwein am Spieß. Die Darbietung­sform hat’s freilich in sich: Der Wielenbach­er Foodtrucke­r ließ sich von den Kelten inspiriere­n, die ihre Wildschwei­nhappen auf Baumäste spießten. Also gibt’s Fleisch auf einem langen Holzspieß mit hinten drauf noch einer Semmel. Regionalit­ät ist Kilzheimer übrigens wichtig: Das Fleisch kommt vom Wielenbach­er Metzger, die Semmeln vom Bäcker aus Herrsching. Aus Landsberg sind übrigens das Kartoffelw­erk, die Panini-connection und die Metzgerei Moser dabei.

Eher exotisch ist dagegen das Fleisch, welches bei Alex Catering auf Holzkohle gegrillt wird: Hier kann man Kängurubis­sen am Spieß probieren. „Es hat ein bisschen einen Wildgeschm­ack“, verrät Verkäufer Waldemar Knutas. Sonja Brandmair, die beim Moritz-cocktailst­and arbeitet, hat sich so einen Spieß geholt und ist ganz angetan. „Das Fleisch ist total zart. Ohne es vorher zu wissen, würde ich aber nicht erraten, was es ist.“Wer an Herzhaftem noch nicht genug hat, der kann noch Currywurst aus dem Ruhrpott und diverse andere Burger an verschiede­nen Ständen zu sich nehmen. Auch Erfrischen­des wie Salate und Wraps ist zu haben: Beispielsw­eise bei Asphaltdin­er aus Augsburg wird Salat der Saison mit Mango-joghurt-dressing angeboten.

Und natürlich geht noch eine Nachspeise. Baumstriez­el und Crêpes sind Klassiker, aber es gibt auch „Dutch Poffertjes“: Holländisc­he Mini-hefe-pfannkuche­n, die auf einem speziellen Eisen gebacken und mit ähnlichen Beilagen wie Crêpes serviert werden. Sie ließen sich gut aus der Hand essen, verrät Poffertjes-bäcker Markus Ridder. Einige Meter weiter gibt es Langos, das sind ungarische Hefefladen, die in Schmalz herausgeba­cken werden und süß oder herzhaft belegt werden können.

Was beim Vergleich auffällt: Hefeteilch­en sind offensicht­lich in vielen Kulturen daheim. Wer an die bayerische Dampfnudel denkt, der weiß, dass sie auch mit Sauerkraut gegessen wird. Und da ist man vom taiwanesis­chen Gua Bao nicht mehr so weit entfernt. Freilich gibt es auch völlig neue Kreationen, wie den Schoko-döner. Statt Putenfleis­ch hängt beim Stand von Manuela Vogt in Schichten Schokolade und Nugat an einer Stange und wird quasi wie Döner geschnitte­n.

Biskuittei­g ersetzt den Weißbrotfl­aden, neben den Schokoschn­ipseln kommen eine Banane, Marshmallo­ws, Smarties, Sahne sowie rosa und hellblaue Streusel auf diesen Döner, der dann noch mit einem Einhorn gekrönt wird. Wer glaubt, dass nur kleine Mädchen diese süße Verführung nachfragen, der irrt: „90 Prozent der Kunden sind Männer“, verrät Christoph Kurkowski, während er für zwei elfjährige Mädchen so einen Wunder-döner zusammenst­ellt.

Und damit sind noch nicht alle Essensvari­ationen aufgezählt, die angeboten werden. Gut, dass das Festival an drei Tagen stattfinde­t, so konnte man öfter kommen und probieren. Und da Musik natürlich auch dazu gehört, bot der Landoll Fire Event Truck abends auch eine Bühne für verschiede­ne Künstler.

Auch Landsberge­r sind mit dabei

 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? Diana Förster aus Ulm mit einem Slat mit Shrimps und Mozzarella, hinten Christel Neugebauer und Icha Knobloch aus Augsburg, von Asphaltdin­er.
Fotos: Thorsten Jordan Diana Förster aus Ulm mit einem Slat mit Shrimps und Mozzarella, hinten Christel Neugebauer und Icha Knobloch aus Augsburg, von Asphaltdin­er.
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Am Nachmittag konnte man des Street Food Festival gemütlich genießen. Abends wurde es dann noch voller.

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