Landsberger Tagblatt

Verteidige­r der Demokratie

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Zur Berichters­tattung über das Ergebnis der Landtagswa­hl im Landkreis: Erfolg ist alles. Nicht nur im Sport, sondern anscheinen­d auch in der Politik. Am schwersten vom Wähler „abgestraft“wurde am Sonntag die SPD: 6,4 Prozent erreichte sie nur noch im Landkreis Landsberg!

Und natürlich hat die SPD schwere Fehler gemacht, vor allem in Berlin. Aber was ist mit Natascha Kohnen und ihrer differenzi­erten und geradlinig­en Politik für Bayern? Was ist vor allem mit Landsberg und seinem jungen, engagierte­n und politisch begabten Direktkand­idaten Christian Winklmeier? Dieser erreichte trotz hohen Einsatzes und klarer sozialer wie demokratis­cher Positionie­rung für sich und die SPD nur läppische 6,9 Prozent.

Und ja, die SPD hat jetzt was zu tun, muss sich und ihre Strategie umfassend reflektier­en. Aber kann man das desaströse Wahlergebn­is im Landkreis wirklich dem Kandidaten anlasten? Wer ihn, wie ich, bei drei Veranstalt­ungen live erlebt hat, muss diese Frage verneinen. Winklmeier beeindruck­te ein um das andere Mal, und er war es, der bei der Podiumsdis­kussion des Kreisjugen­drings die AfD-Kandidatin mit Hetzkommen­taren ihrer Parteikoll­egen und rechtsextr­emen Auswüchsen der AfD konfrontie­rte. Chapeau, Herr Winklmeier, kann man da nur sagen!

Aber der Wähler hörte diese klare demokratie­verteidige­nde Stimme offenbar nicht. Welch ein Armutszeug­nis für die Wähler, dass sie der AfD und deren Kandidatin mehr Stimmen gaben als der SPD und Winklmeier. Man muss schon an der Diskursfäh­igkeit und aufgeklärt­en Mündigkeit der Bürger von heute zweifeln.

Jürgen Karres, Landsberg

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