Mehr Geld für den Happerger
Dorfkern Die Sanierung des Kulturzentrums in Ludenhausen war eines der Themen bei der Bürgerversammlung in Reichling. Die Bürger beschäftigt auch noch das Trinkwasser
Reichling Für die Sanierung des ehemaligen Gasthauses Happerger in Ludenhausen gibt es höhere Zuschüsse als erwartet. Das sagte Bürgermeisterin Margit Horner-Spindler bei der Bürgerversammlung in Reichling. Ansonsten stand vor allem die rege Bautätigkeit im Gemeindegebiet im Fokus.
Für die Sanierung und den Umbau des Kulturzentrums kann die Gemeinde mindestens 65 Prozent Zuschuss über die Dorferneuerung erhalten. Möglicherweise könnten es sogar noch 80 Prozent werden – und das ohne die bisher geltende Deckelung auf 200000 Euro. Die Deckelung falle jetzt weg, sagte Horner-Spindler vor mehr als 100 Besuchern im Gasthof Mitschke. „Ich freue mich riesig.“
Die höheren Zuschüsse (bisher waren 60 Prozent mit Deckelung zugesagt) habe die Gemeinde bekommen, weil sie das Projekt neu planen musste. Wie berichtet, musste die Eingabeplanung nochmals komplett überarbeitet werden. „Die Verzögerung und die Deckelung haben uns alle viel Kraft gekostet“, sagte die Bürgermeisterin. Doch nun habe die Verzögerung sogar noch etwas Gutes mit sich gebracht.
Um die Zuschüsse zu bekommen, muss die Gemeinde alle zwei Bauabschnitte komplett machen. Das noch vom Gemeinderat beschlossen werden. Im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten starten. Als Dorfmittelpunkt und Vereinezentrum wird der Happerger zu einem „absoluten Highlight“in der Region, sagte Architekt Manfred Ullmann. Dort sollen auch die Landjugend und die Schützen sowie eventuell ein Dorfarchiv Platz finden.
Gebaut wird immer noch an der Mehrzweckhalle in Reichling, über deren Sanierung Ullmann ebenso berichtete. Ab Februar/März soll das Gebäude wieder genutzt werden können. Danach müssten noch die Außenanlagen sowie die Fassade an der Westseite gemacht werden. Die Kosten schätzte Ullmann auf über 1,5 Millionen Euro. Eine größere Baustelle hat die Gemeinde derzeit in Gimmenhausen. Über den Kanalbau mit Runderneuerung des gesamten Ortsteils berichtete Planer Armin Wolff ausführlich in der Versammlung. Die Fertigstellung habe sich etwas verzögert, doch in zwei bis drei Wochen solle die Maßnahme nun zum Ende kommen. Gebaut wurde auch in Ludenhausen, wo das Baugebiet Reitenäcker erschlossen wurde, wie Planer Kurt Kummer ausführte. Die Grundstücke könnten seit August bebaut werden.
Seit nunmehr zehn Jahren leitet Bürgermeisterin Margit HornerSpindler die Geschicke der Gemeinmuss de. Zu diesem Dienstjubiläum gratulierte ihr Stellvertreter Benedikt Schmid mit einem Blumenstrauß. Der Einsatz der Bürgermeisterin gehe weit über das hinaus, was man normalerweise erwarte, sagte er.
Die Sicherung des Trinkwassers lag den Bürgern bei den Wortmeldungen am Herzen. Eine Bürgerin wollte wissen, was die Gemeinde gegen die Nitratbelastung unternehme. Diesbezüglich sei die Gemeinde sehr aktiv. Es seien Verträge mit Landwirten aus Apfeldorfhausen geschlossen worden, sagte HornerSpindler. Zudem habe die Gemeinde ein landwirtschaftliches Grundstück an der Quellfassung durch ein Tauschgeschäft selbst erworben. „Wir waren hier Einzelkämpfer“, so die Bürgermeisterin, die sich diesbezüglich von der großen Politik im Stich gelassen fühlt. Eine Privatisierung des Trinkwassers, wie von einem Bürger angesprochen, wolle die Gemeinde unter gar keinen Umständen zulassen.
Ein Bürger wies darauf hin, dass der neue Defibrillator am Ludenhausener Feuerwehrhaus oft nicht zugänglich sei, weil davor geparkt werde. Ein Landwirt kritisierte, dass durch den Kanalbau in Gimmenhausen einige Feldwege in Ludenhausen von den Baustellenfahrzeugen beschädigt worden seien. Die Wege würden wiederhergestellt, sagte Planer Wolff dazu.
Kanalbauarbeiten sollen in drei Wochen beendet sein