Grab und Urne werden teurer
Friedhof In Prittriching und Winkl wurden heuer erstmals die Gebühren kalkuliert. Was sich künftig ändern wird
Prittriching Für die Friedhöfe in Prittriching und Winkl werden die Gebühren für Bestattungen deutlich erhöht. Der Gemeinderat hat in jüngster Sitzung der neuen Friedhofsgebührenund Benutzungssatzung einhellig zugestimmt.
Einzelheiten dazu erläuterte Michael Haslauer, der zuständige Sachbearbeiter in der Gemeindeverwaltung. Nach den gesetzlichen Vorgaben sollen Friedhofsgebühren durch die Gemeinde kostendeckend erhoben werden. Dies sei in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen, deshalb habe man die Gebühren für die Friedhöfe erstmals kalkuliert und formell berechnet. Dazu habe man in Zusammenarbeit mit einer Beraterfirma alle relevanten Betriebsund Investitionskosten der Vergangenheit ermittelt.
Die neu festgesetzten Friedhofsgebühren gelten bis ins Jahr 2021. „Die Kalkulation dieser Gebühren ist schon eine komplexe Geschichte“, fasste Bürgermeister Peter Ditsch den Sachvortrag Haslauers zusammen und sagte, dass die Friedhofsgebühren bisher pauschal festgesetzt worden seien, ohne dabei die tatsächlichen Kosten für die Gemeinde zu berücksichtigen. Letztmals habe man die Gebühren für Bestattungen aufgrund eines Haushaltsdefizits 1999 angepasst. Künftig sollen die Gebühren alle vier Jahre auf der Basis tatsächlich angefallener Kosten neu festgesetzt werden. Ein Verfahren, das bei der Festsetzung von Wasser- und Kanalgebühren gängige Praxis sei.
Für ein Einzelgrab wird die Gemeinde künftig 530 Euro berechnen, bisher waren dies 200 Euro. Die Kosten für eine Familiengrabstätte steigen von 350 Euro auf nunmehr 1560 Euro. Die Nutzungszeit für diese Erdgräber beträgt 20 Jahre. Die Nische für zwei Urnen in der Urnenmauer kostet bei einer zehnjährigen Nutzungszeit 620 Euro (bisher 100 Euro). Neu aufgenommen in die Satzung wurden Urnenerdgrabstätten, die je nach Größe mit 550 Euro beziehungsweise 580 Euro berechnet werden. Die Leichenhausgebühr wurde auf 65 Euro pro Tag festgesetzt.
„Es ist nicht so, dass wir von anderen Gemeinden völlig abweichen“, sagte Jürgen Seeholzer angesichts der drastischen Gebührenerhöhung. Und Winfried Weber meinte, man müsse auch sehen, dass die Gebühren seit 20 Jahren nicht erhöht worden seien. „Wo stünden wir heute mit den Gebühren, wenn wir diese regelmäßig angepasst hätten“, so Weber. „Natürlich sehen wir, dass ein nun gekauftes Grab sehr teuer kommt“, sagte Bürgermeister Peter Ditsch. Er warb aber auch um Verständnis dafür, dass man mit dem nun vollzogenen Schritt, der Umlage tatsächlich angefallener Kosten, gesetzliche Vorgaben vollziehe.