Zuhören und keinen allein lassen
Edith Faßbender von der „Selbsthilfegruppe nach Krebs“erhält Awo-Engagementpreis
„Das Ehrenamt hat bei der Arbeiterwohlfahrt einen hohen Stellenwert“, sagte Helmut Schiller, Vorsitzender des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Landsberg. Er konnte im Café des Awo-Seniorenzentrums in Landsberg zahlreiche Ehrengäste und Besucher zur Verleihung des Awo-Engagementpreises begrüßen. Zusammen mit Nicole Schley, der Präsidentin des Awo-Bezirksverbandes Oberbayern, überreichte er den Preis an Edith Faßbender. Sie begleitet in der „Selbsthilfegruppe nach Krebs“des Roten Kreuzes seit mehr als 15 Jahren krebskranke Menschen.
Landsbergs Zweite Bürgermeisterin Doris Baumgartl lobte Edith Faßbender, die in diesem Jahr bereits mit dem „Weißen Engel“des Freistaates geehrt wurde und in vielen unentgeltlich geleisteten Stunden anderen Menschen in Krankheit und Not beistehe. Awo-Bezirkschefin Nicole Schley zollte in ihrer Laudatio Edith Faßbender ihre Hochachtung für vorbildliches Engagement. Zuhören sei wichtig in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen alleine leben. In regelmäßigen Gruppentreffen und ganz persönlichen Gesprächen, bei Krankenhausbesuchen oder am Telefon – Edith Faßbender habe immer ein offenes Ohr für die Hilfesuchenden und lasse keinen alleine. „Machen Sie weiter so“, bat Schley.
Nach Erhalt eines Schecks über 1000 Euro samt Urkunde erinnerte sich die Geehrte daran, wie sie vor 15 Jahren ziemlich unvorbereitet mit der Selbsthilfegruppe konfrontiert worden und in sie hineingewachsen sei. Als Betroffene wisse sie, dass Zuhören so wichtig sei, und sie mache das, was sie selbst gesucht habe. Edith Faßbender bedankte sich bei der stellvertretenden Kreisgeschäftsführerin des Roten Kreuzes, Marianne Asam, und berührte mit sehr persönlichen Worten über ihr Tun die Herzen der Anwesenden.
Während die letztjährige Preisträgerin Traudl Manka unermüdlich das Geschehen mit ihrer legendären blauen Kamera festhielt, überreichte Stefan Jörg, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Landsberg-Ammersee, mit Marketingleiter Manfred Doll einen mit 500 Euro dotierten Sonderpreis der Bank an Manfred Hausen. Er ist Initiator von „Senioren und Tablet“bei der Seniorenhilfe Utting. Dabei geht es in weitestem Sinne auch ums Zuhören, wenn junge Leute, meist Schüler des Ammersee-Gymnasiums, Senioren im Uttinger Bürgertreff einmal pro Woche erklären, wie moderne Kommunikationsmedien funktionieren.
In ihrem Schlusswort wies Nicole Schley auch auf die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben hin, die die Arbeiterwohlfahrt, die nächstes Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, übernehme. Umrahmt wurde die Feierstunde von der Neufahrner Hausmusik. (gra)