Der Film und das Theater
Stadttheater I Snowdance und „landsberger bühne“stehen am Anfang des vielseitigen Programms. Der „Pianist aus den Trümmern“kommt
Wie könnte es auch anders sein: Das Landsberger Stadttheater startet in die neue Saison mit der Gruppe „landsberger bühne“. Sie zeigt „4Min 12Sek“, ein Schauspiel nach James Fritz. Ein Kammerspiel über Eltern und ihre Kinder. Und das Internet. Zu sehen Anfang 2019 im Landsberger Stadttheater. „Ebenso bereits eine Tradition ist der Besuch der Filmstudenten der HFF München mit ihren Werken beim Filmforum von Kurt Tykwer“, sagt Theaterleiter Florian Werner.
Von 26. Januar bis 3. Februar lädt dann wieder das Snowdance alle Filminteressierten in die Lechstadt ein. Die Independent-Filmszene trifft sich wieder in Landsberg. Mit dabei: Noch mehr Filme, die es sonst kaum zu sehen gibt.
Den Anfang machen zwei Highlights im Februar: Als Abschluss des
Eine Woche mit „The Notwist“
Snowdance-Festivals kommt Meret Becker mit ihrem Programm „Deins & Done“ins Stadttheater, und von 18. bis 23. Februar gibt es eine ganze Woche mit „The Notwist“: Zwei Filme, ein Konzert mit Millepede, ein Doppelkonzert mit „The Notwist“selbst und zum Abschluss die Hochzeitskapelle mit Kama Aina aus Japan.
Weitere Gäste im Musikpro- gramm von Edmund Epple sind Nik Bärtsch, Stefanie Boltz, Mathias Eick und Stacey Kent, eine der großartigsten Jazzstimmen. Der österreichische Akkordeonist Otto Lechner tritt zusammen mit dem Mundharmonikaquartett Sväng aus Finnland auf und der Pianist Bugge Wesseltoft, der bereits jetzt im Dezember solo zu hören sein wird, hat sich mit Dan Berglund und Magnus Öström vom ehemaligen Esbjörn Svennson Trio zu Rymden zusammengeschlossen. Ein ganz besonderes Konzert, das vom Förderverein TILL und optikus unterstützt wird, gibt es mit Aeham Ahmad, der als „Pianist aus den Trümmern“bekannt wurde und zusammen mit dem Edgar Knecht Trio auftreten wird. Ahmad spielte im Flüchtlingslager Jarmuk in Damaskus auf der Straße Klavier, um Freude in das vom Krieg zerstörte Land zu bringen. Als dann der sogenannte IS einmarschierte, floh er nach Deutschland.
Das Theaterprogramm birgt, so Werner, einige klassische Stoffe, neue Stücke, Unterhaltsames, natürlich aber auch wieder Kinderund Jugendtheater und einige Besonderheiten. Das Theater Poetenpack zeigt Kleists „Der zerbrochene Krug“, das Neue Globe „Die Streiche des Scapin“, Molières einzige comedia dell’ arte, Shakespeares „Macbeth“kommt in englischer Sprache auf die Bühne und das Landestheater Schwaben zeigt in einer Studiobühnenadaption „Michael Kohlhaas“. Mike Bartlett hat mit „King Charles III“eine fiktive Intrigentragödie im Stile Shakespeares geschaffen. Queen Elisabeth II ist tot und ihr Sohn Charles übernimmt den Thron. Damit kommt das Metropoltheater München erneut nach Landsberg. Auch „Die Stunde des Unternehmers“, „Ein ganzes Leben“, nach dem Roman von Robert Seethaler, und „Helden zeugen“zählen zu den neuen Stücken des Spielplans. Den Abschluss der Spielzeit macht das Landestheater Tübingen mit Ayad Akhtars „The Who and the What“.
„Mit dem Tanztheater ’Different’ kommt die Choreografin, Olga Pona, bereits mit einer zweiten Arbeit nach ’Encounters’ ins Stadttheater“, so Werner weiter. Für die Kabarettfreunde, die letztes Mal leer ausgingen, weil die Karten so schnell vergriffen waren, kommt Alfred Dorfer wieder und ebenso kommen die Anhänger des Improtheaters auf ihre Kosten: Das fastfood theater München kommt mit seiner klassischen Improshow und als Leckerbissen gibt es mit LaTriviata auch noch eine Opernimpro. Zwei Abende haben ein besonderes Lokalkolorit: Die Moreth Company, die ja im Landkreis beheimatet ist, hat aus den beiden Novellen von Arthur Schnitzler, Leutnant Gustl und Fräulein Else, einen ergreifenden Theaterabend kreiert und drei junge Künstler bringen mit „Sprung in die Freiheit“ein besonderes Tanzprojekt mit vielseitiger Livemusik auf die Bühne. Es ist das Projekt der Tänzerin Magdalena Oettl, der Blockflötistin Sophia Rieth und Fabian Löbhards, der als Perkussionist bereits an großen Theaterhäusern gastiert.
Bei der Auswahl der Jugendtheaterstücke will Theaterleiter Florian Werner immer, dass diese auch für das Erwachsenenpublikum ansprechend sind. Für diese Spielzeit hat er zwei ganz verschiedene Produktionen gefunden. Das Sofie Krog Teater, das mit „The House“das Landsberger Publikum bereits begeisterte, zeigt sein neues Stück „Circus Funestus“, wieder in leicht verständlicher, englischer Sprache für alle ab etwa zehn Jahren.
Liora Hilb, die schon öfter mit Kinderstücken zu Gast war, hat eine, mit vielen Preisen ausgezeichnete, Verarbeitung der Geschichte ihrer jüdisch-deutschen Familie auf die Bühne gebracht. Die Geschichte einer Familie vor, während und nach der Shoah erzählt sie spielerisch zusammen mit ihrer Tochter Stella in „remembeRING“für alle ab zwölf Jahren. Ebenso wie bei den Jugendstücken gibt es natürlich auch beim Kindertheater Vormittagsvorstellungen. Im Kinderprogramm kommen neben anderen bekannte Figuren wie das Urmel und der Rabe Socke nach Landsberg und gleich im Februar die Kinderimproshow des fastfood, diesmal für die Grundschüler.
Neben dem Gastspielbetrieb der Stadt präsentieren natürlich wieder zahlreiche ehrenamtliche Kulturschaffende ihre Veranstaltungen. Bei der Kleinkunstbühne sind zum Beispiel HG Butzko und Jürgen Becker zu Gast, der Poetry Slam ist wieder mit drei Terminen dabei, das Ballett- und Tanzstudio Beatrix Klein feiert sein 30. Jubiläum mit einer Tanzgala, die Ballett- und Tanzschule Olga Hamm zeigt „Fabelhaftes Danceland“, das hailix bLECHle konzertiert wieder am Vorabend des Lumpigen Donnerstags, die Theatergruppen des IKG und DZG zeigen ihre Produktionen, sowie das Musikstudio Robinson und das Projekttheater Landsberg. Der Lions Club Landsberg lädt zur Charity Dance Night und der Landkreis zur Eröffnung der Kreiskulturtage.
Der Vorverkauf für die Veranstaltungen des Gastspielbetriebs beginnt am Donnerstag, 6. Dezember. Karten erhalten Sie im Theaterbüro und im Reisebüro Vivell. Informationen zu den Veranstaltungen im Theaterbüro und auf der Website www.stadttheater-landsberg.de.