Die Wahl und das All
Wer sich lange im Weltraum aufhält, ist nach der Rückkehr nicht mehr derselbe. Das haben Münchner Forscher herausgefunden. Stark vereinfacht und reichlich unwissenschaftlich ausgedrückt: Im All schrumpft das Hirn.
Nun dürfte das für die meisten unter uns Erdlingen kaum von Bedeutung sein – wer plant schon in naher Zukunft eine Reise zum Mond? Allerdings zeigt sich hierzulande seit geraumer Zeit, dass nicht nur das All Menschen verändert. Landtagswahlen scheinen einen ähnlichen Einfluss auf die menschliche Anatomie zu haben. Schrumpfende Gehirne ließen sich zwar bislang noch nicht nachweisen, andere Körper- und Wesensveränderungen sind jedoch deutlich zu erkennen.
Bei den Grünen beispielsweise, deren Brustkörbe vor lauter Stolz zunächst bis an die Schmerzgrenze anschwollen, um danach auf oppositionelles Normalmaß zu schrumpfen. Die SPD machte sich dagegen von Beginn an kleiner als jemals möglich erschien und kratzt aktuell an der wissenschaftlichen Sensation der Unsichtbarkeit. Dafür wuchs Hubert Aiwanger über sich hinaus und soll dem Vernehmen nach aufgrund plötzlich auftretender Breitbeinigkeit kaum durch die Tür zu den Koalitionsverhandlungen gekommen sein. Dort stellte er dann in sehnsuchtsvoller Erwartung eines Ministerpostens die Biegsamkeit seines Rückgrats sowie die Dicke seines Schädels unter Beweis. Ihm gegenüber: Markus Söder. Ministerpräsident. Bei ihm kommt eine bemerkenswerte Spaltung der Persönlichkeit zum Ausdruck. Sah er sich bislang nur und ausschließlich als Landesvater, reift in ihm nun offenbar eine zweite Identität: die des Parteichefs. Lange hatte er das ausgeschlossen. Dann kam die Wahl. Und die Aussicht, Horst Seehofer endlich auf den Mond schießen zu können. Vielleicht beschleunigte das die Entwicklung. Doch aufgepasst: Ein Aufenthalt im All verändert die Menschen. Wer weiß, als was Seehofer eines Tages zurückkommt ...