Was man als Erstsemester unbedingt tun sollte
Drei Studenten erzählen, wie sie sich gut in Augsburg eingelebt haben, und geben Tipps
Das Kinderzimmer ausräumen, die Kartons packen und ab mit dem vollgeladenen Umzugswagen in eine fremde Stadt, die nur so wimmelt von neuen Leuten. Dieses Gefühl von Freiheit sehnen sich viele Abiturienten herbei. Viele können es kaum erwarten bis endlich das Studium mit all seinen aufregenden Nebenerscheinungen beginnt. Theoretisch klingt das fantastisch, doch sieht die Realität oftmals etwas nüchterner aus. Drei Studenten berichten von ihren Erfahrungen.
„Ich habe mich sehr auf meine Studienzeit in Augsburg gefreut, doch die Umstellung vom Leben auf dem Dorf zu dem in der Stadt war hart für mich. Am Anfang hatte ich zum Beispiel große Bedenken, nachts allein rauszugehen. Mittlerweile hat sich das aber gelegt“, erzählt die 23-jährige Bwl-studentin Anna-maria Geiger. Seit 2016 wohnt sie in Augsburg, ist gleich zu Beginn ihres Studiums dorthin gezogen. „Das Wohnen in der Uni-stadt gehört meiner Meinung nach zum Studentenleben einfach dazu“, begründet sie ihre Wohnsituation.
Die gleiche Meinung vertritt der 20-jährige Raphael Eichinger, der sich gleich nach dem mündlichen Abitur auf Wohnungssuche begab. Sein Beweggrund: „Ich wollte auf gar keinen Fall pendeln, ständig bei Unternehmungen fehlen und den Anschluss verlieren.“Der Plan ist aufgegangen und so hat Raphael Eichinger, der momentan im irischen Limerick studiert, immer noch Kontakt zu seinen Kommilitonen aus dem ersten Semester. „Gerade am Anfang gingen wir oft zusammen in die Mensa oder in die Vorlesung, haben uns gegenseitig bei der Raumsuche unterstützt. Ich habe mich nie einsam gefühlt“, erzählt er.
Kontakte aufbauen, um sich im Studium wohler zu fühlen – das kennt auch die 23-jährige Sophie Flickschuh. Sie studiert im siebten Semester Kunst- und Kulturgeschichte und hat durch ihre Unternehmungslust und ihre Arbeit am Lehrstuhl viele gute Freunde gefunden: „Egal ob bei Studienreisen, Partys oder Einführungsveranstaltungen – gerade am Anfang sollte man nichts auslassen, wenn man Leute kennen lernen will“, empfiehlt sie. Sie gibt jedoch zu: „Mein Studiengang ist relativ klein, da ist es bestimmt einfacher, sich zu orientieren als im Betriebswirtschaftslehreoder Jurastudium.“
Diese Theorie kann Anna-maria Geiger nur bestätigen: „Als ich anfing zu studieren, waren wir um die 800 Studierende im Bwl-studiengang, wodurch alles sehr anonym war. Kontakte zu knüpfen war da nicht so leicht, denn jeden Tag sah man neue fremde Gesichter und verlor sich schnell wieder aus den Augen.“Mittlerweile jedoch habe sich ein relativ stabiler Freundeskreis herauskristallisiert.
Dass aller Anfang schwer ist, das zeigt sich manchmal auch in ganz alltäglichen Situationen. So muss Raphael Eichinger zum Beispiel lachen, wenn er an seine ersten Versuche beim Kochen und Wäschewaschen denkt. Mittlerweile stellen solche Aufgaben für ihn jedoch kein Problem mehr dar: „An so etwas gewöhnt man sich ganz schnell und man lernt viel dazu“, versichert er.
Für Anna-maria Geiger gehören diese Aufgaben zu einem – wie sie sagt – „er- wachsenen Leben“dazu. Sie mag die Selbstständigkeit, die ein Auszug aus dem Elternhaus mit sich bringt. Trotzdem fährt sie immer noch gern heim zu ihrer Familie. Das passiert etwa einmal im Monat und ist dann für alle Familienmitglieder etwas Besonderes.