Landsberger Tagblatt

Die neue CDU ist in weiten Teilen die alte CDU Analyse

Mit Annegret Kramp-Karrenbaue­r hat die Partei in Hamburg zwar eine Nachfolger­in für Angela Merkel gefunden. In der zweiten Reihe dagegen sitzen noch immer die bekannten Gesichter. Dabei läuft sich im Hintergrun­d längst die nächste Generation warm

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vor allem in ihren Anfangsjah­ren geradezu mystisch verklärte Schicksals­gemeinscha­ft, vergleichb­ar allenfalls noch mit der von Helmut Kohl und seiner legendären Büroleiter­in Juliane Weber.

Oder lässt das Ende der Ära Merkel jetzt noch länger auf sich warten, als es zeitweise aussah? Mit der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbaue­r ist aus Sicht der Kanzlerin ja zumindest eine Gefahr fürs Erste gebannt: ein plötzliche­r Kanzlerwec­hsel, forciert von einem ungeduldig­en Friedrich Merz, der noch eine Rechnung mit ihr offen hat. Die neue Parteivors­itzende ist eine der unter anderem der neue Kanzleramt­schef Helge Braun. Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters gehört inzwischen ebenfalls zum Inner Circle, Annegret Kramp-Karrenbaue­r sowieso – und Regierungs­sprecher Steffen Seibert schon von Berufs wegen. Doch selbst wenn die 64-Jährige jetzt noch auf absehbare Zeit Kanzlerin bleibt, werden einige Mitglieder dieser Runde sich längst ihre Gedanken über den Tag danach machen oder sich schon gemacht haben – den Tag, an dem Annegret Kramp-Karrenbaue­r übernimmt.

Eine neue Kanzlerin wird in jedem Fall einen neuen Kanzleramt­schef Innenminis­ter Thomas Strobl bis zu Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen und Gesundheit­sminister Jens Spahn alle bisherigen Parteigran­den ihre Posten verteidige­n. Im Hintergrun­d allerdings laufen sich längst neue, jüngere Aspiranten für künftige Aufgaben warm. Der umtriebige Ziemiak zum Beispiel, der Wortführer des Wirtschaft­sflügels, Carsten Linnemann, der schleswig-holsteinis­che Ministerpr­äsident Daniel Günther, einer der flammendst­en Merkeliane­r – und Julia Klöckner natürlich auch.

Die Agrarminis­terin, lange Zeit von Angela Merkel gezielt gefördert, ist bereits stellvertr­etende

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Foto: John MacDougall, afp

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