Endlich ein Vorstoß
Geld kontra Kunst: Da gewinnt meist nicht die Kultur, das wissen wir alle. Doch Investitionen können in diesem Bereich auch rentabel sein, oder das Image der Stadt fördern – und Gäste aus der Umgebung anlocken. Das hat der Umbau des Landsberger Stadttheaters gezeigt. Nun ist die Frage, ob man so etwas für die Kulturhalle am Papierbach will oder lieber einen Veranstaltungssaal für Landsberger Belange. Bei der Planung dieser Halle scheint einiges schiefgelaufen zu sein. Ein Gesamtkonzept mit anderen Hallen, das alle Nutzungsmöglichkeiten aufzeigt, wäre deshalb sinnvoll. Die Stadt baut noch eine Halle am Jugendzentrum, sie hat erst die Aula der Mittelschule fertiggestellt und nun kommt eine weitere sehr ähnliche Halle dazu. Das wirft Fragen auf. Eine davon ist: Warum wurde die Halle im neuen Baugebiet mit nur 4,5 Metern Höhe ausgeschrieben? Sie konnte bei der Versammlung nicht beantwortet werden und auf eine Anfrage unserer Zeitung an die Stadt gab es ebenfalls keine Antwort. Die Stadträte sind nach eigenen Angaben wohl in dieser Sache nicht immer optimal informiert worden. Doch nun gibt es endlich einen Hoffnungsschimmer, einen Vorstoß: Projektentwickler Michael Ehret hört auf mit der kreisenden Zuweisung von Verantwortung, geht in die Offensive und macht der Stadt einen neuen Vorschlag. Eine Hallenhöhe von sieben bis acht Metern scheint damit wieder in greifbare Nähe zu rücken und dieser Vorschlag soll so gut werden, dass ihn die Stadträte gar nicht ablehnen können. Man darf sehr gespannt sein.
Dritter Bürgermeister Axel Flörke hätte am Donnerstag lieber im kleinen Kreis hinter verschlossenen Türen debattiert. Bei einem Thema wie diesem wäre das nur bei Vertragsverhandlungen mit dem Planer angebracht, allerdings hätte er das längst selbst vorschlagen können. Flörke war sauer, dass die Presse anwesend war. Denn „er wolle nicht mehr falsch zitiert werden“und wollte sich in der Versammlung deshalb bedeckt halten. Auch die Stadtbaumeisterin kam nicht zur Besprechung – sie war nicht eingeladen worden, sagte Flörke, und zudem stand sie auch wegen eines Zitats sehr in der Kritik. Wenn Bürgermeister und eine Stadtbaumeisterin lieber künftig hinter verschlossener Tür debattieren, kann man schon die Frage stellen, ob sie sich dieser Kritik nicht eigentlich stellen müssten. Öffentliche Auftritte gehören zum Job – auch unbequeme.