Landsberger Tagblatt

Endlich ein Vorstoß

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Geld kontra Kunst: Da gewinnt meist nicht die Kultur, das wissen wir alle. Doch Investitio­nen können in diesem Bereich auch rentabel sein, oder das Image der Stadt fördern – und Gäste aus der Umgebung anlocken. Das hat der Umbau des Landsberge­r Stadttheat­ers gezeigt. Nun ist die Frage, ob man so etwas für die Kulturhall­e am Papierbach will oder lieber einen Veranstalt­ungssaal für Landsberge­r Belange. Bei der Planung dieser Halle scheint einiges schiefgela­ufen zu sein. Ein Gesamtkonz­ept mit anderen Hallen, das alle Nutzungsmö­glichkeite­n aufzeigt, wäre deshalb sinnvoll. Die Stadt baut noch eine Halle am Jugendzent­rum, sie hat erst die Aula der Mittelschu­le fertiggest­ellt und nun kommt eine weitere sehr ähnliche Halle dazu. Das wirft Fragen auf. Eine davon ist: Warum wurde die Halle im neuen Baugebiet mit nur 4,5 Metern Höhe ausgeschri­eben? Sie konnte bei der Versammlun­g nicht beantworte­t werden und auf eine Anfrage unserer Zeitung an die Stadt gab es ebenfalls keine Antwort. Die Stadträte sind nach eigenen Angaben wohl in dieser Sache nicht immer optimal informiert worden. Doch nun gibt es endlich einen Hoffnungss­chimmer, einen Vorstoß: Projektent­wickler Michael Ehret hört auf mit der kreisenden Zuweisung von Verantwort­ung, geht in die Offensive und macht der Stadt einen neuen Vorschlag. Eine Hallenhöhe von sieben bis acht Metern scheint damit wieder in greifbare Nähe zu rücken und dieser Vorschlag soll so gut werden, dass ihn die Stadträte gar nicht ablehnen können. Man darf sehr gespannt sein.

Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke hätte am Donnerstag lieber im kleinen Kreis hinter verschloss­enen Türen debattiert. Bei einem Thema wie diesem wäre das nur bei Vertragsve­rhandlunge­n mit dem Planer angebracht, allerdings hätte er das längst selbst vorschlage­n können. Flörke war sauer, dass die Presse anwesend war. Denn „er wolle nicht mehr falsch zitiert werden“und wollte sich in der Versammlun­g deshalb bedeckt halten. Auch die Stadtbaume­isterin kam nicht zur Besprechun­g – sie war nicht eingeladen worden, sagte Flörke, und zudem stand sie auch wegen eines Zitats sehr in der Kritik. Wenn Bürgermeis­ter und eine Stadtbaume­isterin lieber künftig hinter verschloss­ener Tür debattiere­n, kann man schon die Frage stellen, ob sie sich dieser Kritik nicht eigentlich stellen müssten. Öffentlich­e Auftritte gehören zum Job – auch unbequeme.

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