Die Weihnachtsgeschichte in 200 Bildern
Im Dießener Pfarrmuseum sind Krippen aus der Region und aus aller Welt zu sehen. Die Ausstellung kann auch noch im Januar und Februar besucht werden
Dießen Was den Landsbergern – vor allem in der Weihnachtszeit – ihre Luidl-Krippe ist, ist für die Dießener ihr Franz Xaver Schmädl. Dessen Krippe in der Taufkapelle des Marienmünsters, aber auch die über zehn Meter lange Gschwind-Krippe mit ihren über 420 Figuren im Pfarrmuseum gehören auch in diesem Jahr wieder zu den Höhepunkten der Krippenausstellung, die am Wochenende wieder ihre Pforten öffnen wird.
Es sind die liebevollen, bis ins letzte Detail ausgearbeiteten Szenen der Heiligen Schrift, die den Blick des Betrachters fangen und nicht mehr loslassen. Man kann sich geradezu verlieren in den Szenen wie etwa die Hochzeit zu Kanaan. Auch die Tempelszene oder das Abendmahl ließ der erste Dießener Pfarrer nach der Säkularisation, Gschwind, aufstellen.
Der Hüter von derzeit rund 200 Krippen, von denen rund 100 im Pfarrmuseum ausgestellt sind, ist Heinz Sattler, der hofft, dass sich viele Besucher gerade an den Adventswochenenden für diesen vorweihnachtlichen Schatz neben dem Münster interessieren. Dabei ist die Ausstellung auch im Januar und im Februar noch zu sehen, jeweils an Samstagen und Sonntagen.
Ausgestellt sind viele Krippen aus den unterschiedlichsten Erdteilen, wie etwa die Krippe der Menschen mit den langen Hälsen aus Peru. „Für unsere Augen vielleicht etwas ungewöhnlich“, lacht Heinz Sattler, aber aufgrund seiner Farbenpracht und auch der Exotik der Darstellung ein außergewöhnliches Stück.
Doch auch lokale Künstler fertigten Krippen, wie etwa Oskar Nort aus Greifenberg. Seine Arbeit aus Papier, die weiße Krippe, befindet sich gleich im Eingangsbereich. Die „Bachene“Krippe, also die aus Lehm gebackene Krippe, stammt zum Beispiel aus Krumbach vom Nagelschmied und Schnitzer Anton Schnitzler (1820-1899). Vieles sind aber auch Leihgaben Dießener Bürger. Auch die Mutter der Schauspielerin Michaela May, Anneliese Mittermayr, schuf mit der Modelliergruppe des Augustinums eine Krip- pe aus Ton. Und wer sich ein wenig mehr Zeit nimmt, der kann sich eine Sammlung des Malers Max Raffler aus Greifenberg ansehen, die zwischen den Schauvitrinen mit den Krippen ausgestellt ist. Oder man freut sich an der Vielfalt der Ikonen, die im Raum 2 zu sehen sind, bevor man sich dann in Raum 3 unter anderem mit der Gschwind-Krippe beschäftigt. Ein Besuch lohnt sich, zumal der Eintritt mit zwei Euro für Erwachsene doch erschwinglich ist. Kinder bis zehn Jahre sind frei und bis 17 Jahre zahlen sie einen Euro.
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Öffnungszeiten Am Wochenende öffnet die Krippenausstellung samstags um 13 Uhr und geht bis 18 Uhr und am Sonntag kann sie von 11 bis 17 Uhr besucht werden.