Sonderpreis für BRB-Lokführer
Michael Magerl verhinderte in Utting einen Zusammenstoß mit einem anderen Zug. Jetzt wird er geehrt
Utting/München 22. Februar 2018: Michael Magerl reagiert an diesem Morgen geistesgegenwärtig und verhindert in Utting ein Zugunglück, wo zwei Bahnen der Bayerischen Regiobahn (BRB) irrtümlicherweise auf ein Gleis geleitet wurden.
Jetzt wird Magerl ausgezeichnet. Erstmals wird in Bayern die sogenannte „Adler-Medaille“, der Bayerische Eisenbahnpreis der Staatsregierung, verliehen. Und der Lokführer erhält sie als Sonderpreis. Das hat das bayerische Verkehrsministerium am Freitag mitgeteilt.
Der Zwischenfall im Uttinger Bahnhof sorgte Anfang des Jahres für Schlagzeilen. Ein Zug der BRB kommt kurz vor 8 Uhr aus Richtung Schondorf und will in den Uttinger Bahnhof einfahren. Michael Magerl steuert diesen Zug und hat ein Signal für freie Durchfahrt. Plötzlich bemerkt er, dass auf demselben Gleis bereits der Gegenzug steht. Magerl leitet eine Notbremsung ein und kann einen Frontalzusammenstoß mit dem anderen Zug verhindern. Die Bahn kommt rund 40 bis 50 Meter vor dem anderen Zug noch rechtzeitig zum Stehen. „Sein beherztes und geistesgegenwärtiges Handeln hat uns vor Augen geführt, wie verantwortungsvoll der Job des Lokführers nach wie vor ist und dass man sich nicht blind auf die Technik verlassen darf“, sagt Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart.
Er wird den neuen Bayerischen Eisenbahnpreis für Qualität im Bahnverkehr künftig alle zwei Jahre verleihen. Die erste „Adler-Medaille“geht an das Regensburger Eisenbahnverkehrsunternehmen Agilis, wie es aus dem Ministerium heißt. Darüber hinaus wird bei dem Festakt am 19. Dezember im Nürnberger DB-Museum Lokführer Michael Magerl für sein Verdienst ausgezeichnet.
Warum es im Februar im Uttinger Bahnhof zu dem Zwischenfall kam, ist nach LT-Informationen noch unklar. Wie unsere Zeitung vor Kurzem auf Nachfrage bei der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung erfuhr, liegt das Abschlussgutachten noch nicht vor.