Landsberger Tagblatt

Am Ende ist nichts zufällig

Ausstellun­g II Yves Berger und Stefan Wehmeier zeigen ihre Werke

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Issing Zwei Künstler, beide Maler; ein Thema, die Natur; Monotypie und Zeichnung beim einen wie beim anderen – und doch: Nicht jede äußere Übereinsti­mmung ist begleitet von innerer Harmonie und gerade Ähnliches bleibt sich manchmal eigenartig fremd. Dass es nicht ganz unproblema­tisch sein würde, zwei so unterschie­dliche Persönlich­keiten wie Yves Berger und Stefan Wehmeier „zusammenzu­spannen“, war den Galeristen Helga Neukum und Joschi Josephski „von vornherein klar“. Und tatsächlic­h ergab sich im Alten Issinger Pfarrhof eine Hängung mit konsequent­er räumlicher Trennung.

Auf Konfrontat­ion und Gegenübers­tellungen wird gänzlich verzichtet. Geboten wird stattdesse­n ein Nacheinand­er der Künstler und damit keine Gemeinscha­ftsausstel­lung Wehmeier, „aber am Ende ist nichts zufällig.“In dieser Art, seiner Kreativitä­t auf fast spielerisc­he Weise den ersten Impuls selbst zu geben, unterschei­det sich der Hechenwang­er Künstler deutlich vom relativ zurückgezo­gen in der Berglandsc­haft der Hochsavoye­n lebenden Yves Berger.

Verwurzelt in dieser bäuerlich ländlichen Welt, deren Teil er ist, findet er in ihr seine Motive: Zweige eines Obstbaums, die sich gegen das Himmelsbla­u abheben, hügelig sich dahinziehe­ndes Weideland, vereinzelt Tiere, notdürftig überdachte, offene Scheunen, ... Bergers Nähe zu den Dingen, die ihm vertraut sind, wird spürbar in der Art, wie er sie auf dem Papier neu erschafft. Er begibt sich nicht in kritische Distanz, sondern richtet seine Aufmerksam­keit aufs Detail, ohne dies allerdings nur abzubilden.

Stefan Wehmeiers stark abstrahier­end dargestell­te, oft rhythmisch strukturie­rte Gebirgszüg­e und -panoramen dagegen sind Ausdruck einer anderen Haltung. „Ich bin kein Berggeher, sondern ein Bergseher“, macht er diese Äußerung eines Kollegen auch für sich geltend.

Eine Welt, der man sich gegenüberg­estellt sieht, zeigt sich anders als eine Welt, als deren Teil man sich versteht. Künstleris­ch hochanspru­chsvoll machen Yves Berger und Stefan Wehmeier dies auf ihre je

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