Frühere Pubertät durch Mutters Kosmetik
Substanzen in Körperpflegemitteln, die Frauen während der Schwangerschaft verwenden, können den Pubertätsbeginn ihrer Kinder beeinflussen. Eine Langzeituntersuchung an der Universität in Berkeley fand einen solchen Zusammenhang insbesondere zwischen den Stoffen Diethylphthalat sowie Triclosan und einem mehrere Monate früheren Einsetzen der Pubertät bei Mädchen. Leiterin Kim Haley in Human
Reproduktion: „Das ist wichtig, weil wir wissen, dass die Pubertät bei Mädchen seit einigen Jahrzehnten immer früher beginnt.“Und ein früheres Einsetzen der Pubertät erhöhe bei Mädchen nicht nur die Anfälligkeit für psychische Probleme, sondern auch das langfristige Risiko für Brust- und Eierstockkrebs.
Je nach Stoff (Monoethylphthalat, Diethylphthalat, Methylparabene, Propylparabene) begann die Schamhaarentwicklung ihrer Töchter etwa sechs Monate früher, die Entwicklung der Brustdrüsen und auch die Menstruation. Teils begann auch bei Jungen die Reifung der Geschlechtsorgane früher. Die Stoffe werden in Kosmetika und Körperpflegeprodukten als Mittel gegen Mikroorganismen und als Konservierungsmittel eingesetzt oder fixiert einfach nur Duftstoffe.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, Josef Köhrle, betont: Wichtig sei auch, dass die untersuchten Mütter aus einkommensschwachen Schichten kamen und deshalb kaum auf bessere Körperpflegeprodukte ausweichen konnten, die etwa weniger Zusatzstoffe enthielten.