Landsberger Tagblatt

Gimmenhaus­en ist runderneue­rt Gimmenhaus­en

Bilanz Die Ortschaft ist jetzt an den Rotter Kanal angeschlos­sen. Reichlings Bürgermeis­terin spricht von einer sehr schwierige­n Maßnahme. Was sonst noch gemacht wurde

- VON MANUELA SCHMID

Über mehrere Monate war Gimmenhaus­en eine einzige Baustelle. Jetzt ist der Ortsteil komplett runderneue­rt und an die Kanalisati­on von Rott angeschlos­sen. Kanal, Wasserleit­ungen, Glasfaser – alles wurde in einem Zuge erledigt. Reichlings Bürgermeis­terin Margit Horner-Spindler ist erleichter­t: „Ich bin sehr froh, dass wir nun alles abschließe­n konnten. Es war insgesamt eine sehr schwierige Maßnahme. Aber wir hatten Glück, dass der Sommer so trocken war.“

Und so sei die umfangreic­he Maßnahme auch im Wesentlich­en im Zeitplan geblieben. Auch der Kostenrahm­en von 1,6 Millionen Euro könne voraussich­tlich eingehalte­n werden. Die Straßen seien mittlerwei­le wieder hergestell­t, und die Glasfaserl­eitungen für schnelles Internet lägen bereits in den Grundstück­en. Fast alle Haushalte sind schon an den Schmutzwas­serkanal angeschlos­sen und entsorgen ihre Abwässer jetzt in der Rotter Kläranlage. Was noch erfolgen müsse, ist die Entsorgung des Aushubs, der auf der Grube in Ludenhause­n zwischenge­lagert wurde. Zudem müsse die Baufirma noch einige Feldwege in Ludenhause­n herrichten, die durch Baufahrzeu­ge beschädigt worden waren.

Da Gimmenhaus­en im Wasserschu­tzgebiet des Brunnens Ludenhause­n liegt und die Niederschl­agswassere­inleitung in einen geschützte­n Landschaft­sbestandte­il erfolgt, Spindler. Alle Straßen im Ort waren aufgerisse­n. „Das war schon problemati­sch für die Anwohner.“Die Müllabfuhr kam gar nicht mehr in das Dorf und die Bürger mussten die Tonnen an den Ortsrand bringen.

Die Bauarbeite­n begannen im Mai. Die wichtigste Teilmaßnah­me war die Kanalisati­on. Dazu musste Gimmenhaus­en an den Ortskanal von Ludenhause­n angeschlos­sen werden. Es wurden ein Schmutzwas­serkanal mit Pumpwerk und eine Druckleitu­ng errichtet. Für das Regenwasse­r wurde ein Niederschl­agswasserk­anal mit einem Absetzbeck­en gebaut. Das abgeleitet­e Regenwasse­r wird jetzt vorgereini­gt am Rand des „Gimmenhaus­er Filzes“versickert. Bei großem Zulauf erfolgt ein Überlauf in einen alten Torfstich. Der Filz fungiere wie ein Schwamm und gebe das eingeleite­te Wasser nur sehr zeitverzög­ert an die Windach ab, wodurch auch der Hochwasser­schutz abgesicher­t sei.

Da der Filz bereits seit einiger Zeit an Wassermang­el leidet, hat das Einleiten des Regenwasse­rs ganz nebenbei noch einen positiven Effekt, sagt die Rathausche­fin. Es bewirke eine Wiedervern­ässung. Gleichzeit­ig war kein so großes Rückhalteb­ecken nötig, was die Kosten reduzierte. Somit habe die Gemeinde nun zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen ergab sich eine Kostenersp­arnis durch ein verkleiner­tes Rückhalteb­ecken, und zum anderen kann ein Beitrag zum Erhalt des Filzes geleistet werden.

„Der Erhalt von Mooren ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschut­z, sondern schützt auch den Lebensraum vieler seltener Arten“, sagt Horner-Spindler. Nicht nur die Abwasserbe­seitigung sei auf neuestem Stand, sondern auch das Wasserleit­ungsnetz. Die Leitungen, die zum Teil mehr als 100 Jahre alt waren, wurden ausgetausc­ht. Was den Zugang zum Internet betrifft, könnten die Bürger jetzt einen schnellere­n Glasfasera­nschluss nutzen.

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 ??  ?? Fotos: Manuela Schmid (2)/Thorsten Jordan Die Arbeiten in Gimmenhaus­en sind nahezu abgeschlos­sen. Mittlerwei­le sind die Straßen wieder hergestell­t (Foto oben). Im Sommer sah das noch anders aus. Der Ort glich über Wochen und Monate einer Großbauste­lle.
Fotos: Manuela Schmid (2)/Thorsten Jordan Die Arbeiten in Gimmenhaus­en sind nahezu abgeschlos­sen. Mittlerwei­le sind die Straßen wieder hergestell­t (Foto oben). Im Sommer sah das noch anders aus. Der Ort glich über Wochen und Monate einer Großbauste­lle.
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