„Neues Schiff – oh Gott!“
Barbara Wussow kreuzt an Weihnachten mit dem „Traumschiff“vor Hawaii. Das Wetter beim Dreh war garstig. Doch die Sehnsucht nach der altgedienten MS Deutschland hat sie überwunden
Frau Wussow, das Traumschiff ist wieder in See gestochen. Machen Sie uns doch ein wenig neidisch, wohin ging die Reise denn diesmal?
Wir waren zum einen in Hawaii. Das heißt in Honolulu, Waikiki Beach und im JurassicPark-Gebiet. Das war vom Feinsten, so wie man Hawaii von den Filmen her kennt. Mit Hula-Tänzern und fast kitschigen Sonnenuntergängen. Die gibt es eigentlich nur auf Fototapeten im Solarium. Dieses HangLoose-Gefühl der Hawaiianer habe ich mit nach Hause genommen.
Und das zweite Ziel?
Das war Japan. Die Handlung spielt in Tokio und Kyoto. Fasziniert war ich von der japanischen Architektur, auch von den Tempeln und der Höflichkeit und Freundlichkeit der Japaner. Das hat mich wirklich umgehauen. Als ich da in drehfreien Stunden durch die Stadt gelaufen bin, sind immer gleich einige Menschen stehen geblieben und haben mir freundlich den Weg gewiesen. Das würde einem in Europa so nicht so oft passieren.
Nach 36 Jahren hat Heide Keller alias Chefhostess Beatrice das „Traumschiff“zuletzt verlassen. Sie sind aber nicht ihre direkte Nachfolgerin, sondern haben die Rolle der Hoteldirektorin Hanna Liebhold übernommen. Ist das ein Traumjob?
Ja, in einer gewissen Weise schon. Denn ich reise sehr gerne, bin neugierig auf Menschen, auf Länder – und das habe ich alles gehabt. Ich habe auch die Schiffsreise auf der MS Amadea sehr genossen. Die ist wunderschön und sehr elegant, ganz anders als ihr Vorgängerschiff, die MS Deutschland.
Worin unterschieden sich die Schiffe?
Na ja, die MS Deutschland war irgendwie sehr romantisch und plüschig. Ich mochte das auch und dachte mir zuerst: Neues Schiff – oh Gott! Werde ich mich wohl umstellen können? Aber das war kein Problem. Auch die Crew ist hervorragend – vom Kreuzfahrtdirektor bis zu den Kapitänen und Ärzten, die eventuell aufkommende Seekrankheiten wirklich gut behandelten.
Hatten Sie Probleme mit dem Wellengang? Ja, auf der Reise von Hono- lulu nach Yokohama haben wir eine Schlechtwetterfront nur am Rande gestreift. Aber das reichte schon. Im Nu gab es zehn, zwölf Meter hohe Wellen. Da fällt einem dann das Stehen und Arbeiten auf dem Schiff gar nicht so leicht.
Mit Sascha Hehn als Kapitän haben Sie Ihren Partner aus der Schwarzwaldklinik nach Jahrzehnten wiedergetroffen. Wie war es mit ihm?
Es war wunderbar. Ich habe ihn ja schon auf der letzten Reise auf den Malediven wiedergetroffen. Und ich habe es genossen, mit ihm zu drehen und zu plaudern. Wir haben auch gemeinsame Ausflüge gemacht, beispielsweise in den Basar in Bahrain, und Sascha kann, im Gegensatz zu mir, sehr gut handeln. Ich war gerne mit ihm einkaufen, weil so war es billiger. Die schlechte Nachricht: Sascha Hehn macht Schluss beim Traumschiff.
Ja, das tut mir echt sehr leid. Ich war sehr traurig. Aber er wird schon seine Gründe haben. Vielleicht will er sich beruflich verändern und etwas anderes machen.
Verraten Sie uns doch bitte, was beim Traumschiff Interessantes hinter den Kulissen passiert, wovon man als Zuschauer nichts mitkriegt?
Irgendetwas Spektakuläres ist nicht passiert. Aber wir mussten beispielsweise auf Hawaii eine Woche verlängern, weil es in Japan, wo der nächste Dreh stattfinden sollte, noch zu kalt war. Der Film dort handelte nämlich im Wesentlichen von der Kirschblüte und die war noch nicht so weit. Der verlängerte Aufenthalt auf Hawaii war wirklich tragisch (lacht). Wie lange haben denn die Dreharbeiten für die Folgen gedauert?
Lang. Ich war von daheim weg von Anfang Januar bis Ostern 2018. Dann bin ich eine Woche nach Hause geflogen. Am Schluss war ich noch mal einige Wochen bis Ende Mai beim Drehen. Das wird 2019 übrigens nicht anders werden. Ab 9. Januar geht es wieder los für die Osterfolge.
Was vergessen Sie keinesfalls, wenn Sie so lange von zu Hause weg sind?
Fotos von der Familie. Die stelle ich immer auf. Auch meine Parfüms dürfen nicht fehlen, damit ich mich wohlfühle. Und natürlich müssen auch Bücher, besonders mein Tagebuch mit. Denn ohne das gehe ich keinen Schritt. Ich habe auf den Reisen wahnsinnig viel geschrieben und Bilder eingeklebt. Am Ende packe ich auch jede Menge Medikamente ein. So bin ich ausgerüstet wie ein kleines Spital.
Wie lernen Sie denn Ihren Text?
Sehr schnell. Meistens in der Nacht. Ich bin ja ein Nachtvogel und brauche nur vier bis viereinhalb Stunden Schlaf. Meistens komme ich erst gegen ein bis zwei Uhr ins Bett, stehe aber schon wieder um sechs Uhr auf, weil ich meine Tochter in die Schule bringen muss. Um halb sieben Uhr gibt es bei uns Frühstück. Bis ich am Abend dann zur Ruhe komme, ist es elf bis halb zwölf Uhr, dann erledige ich die Mails und die Post.
Ihr Vater Klausjürgen war auch ein berühmter Schauspieler, mit dem Sie nach der Trennung Ihrer Eltern nicht immer gut standen. Wie sehen Sie ihn heute rückblickend?
Ich sehe ihn nach wie vor als einen großartigen Schauspieler und liebevollen Vater. Freilich haben wir eine Zeit lang eine schwierige Zeit der Sprachlosigkeit gehabt. Rückblickend gesehen hätte sie etwas kürzer sein können. Aber alles hat seinen Sinn, auch das. Am Ende hatten wir uns wieder. Er war an der Taufe meiner Tochter dabei, wir haben uns viel gesehen. Ich hatte am Ende nie das Gefühl, dass etwas zurückgeblieben ist.
Im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Freiburg hat die Polizei einen zehnten Tatverdächtigen festgenommen. Der 18-Jährige ohne festen Wohnsitz sei nahe einer Gemeinschaftsunterkunft in Emmendingen in BadenWürttemberg entdeckt worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten.
Ihm gelang es demnach zunächst zu flüchten. Einige Stunden später sei er am Mittwoch in Freiburg festgenommen worden. Der Algerier sei polizeilich bereits durch Eigentumsund Drogendelikte bekannt gewesen.
Eine 18-Jährige war Mitte Oktober den Ermittlern zufolge in Freiburg nach einem Discobesuch von mindestens zehn Männern vergewaltigt worden. Neun Verdächtige saßen bereits in Haft – acht Syrer im Alter von 18 bis 29 Jahren und ein 25-jähriger Deutscher. Zeugen hatten Hinweise auf den zehnten Tatverdächtigen gegeben. (dpa)