Tumulte in Barcelona
Proteste und Gewalt vor Ministertreffen
Tausende Anhänger des katalanischen Separatismus haben in der Konfliktregion gegen eine Sitzung der spanischen Zentralregierung in Barcelona protestiert. Im Zentrum der Regionalhauptstadt kam es am Freitag wegen des als „Provokation“betrachteten Ministerratstreffens zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten. Dabei wurden nach Angaben der regionalen Behörden 62 Menschen verletzt, unter ihnen 35 Polizisten. 13 Demonstranten wurden festgenommen. Bereits seit Wochen hatten radikale Aktivisten der sogenannten „Komitees zur Verteidigung der Republik“zu Protesten gegen die Sitzung aufgerufen und gedroht, Barcelona am Tag ins Chaos zu stürzen. Die radikalen Separatisten fordern im Zuge des illegalen Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober 2017 die einseitige Abspaltung Kataloniens.
Die Separatisten hatten die Einsatzkräfte mit Steinen, Böllern, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. „Unabhängigkeit, Unabhängigkeit“, skandierten sie. Die teils vermummten Menschen rissen auch Polizeizäune nieder, warfen in unmittelbarer Nähe der Flaniermeile La Rambla Müllcontainer auf die Straßen und zerstörten Verkehrsampeln und Blumentöpfe. Die Polizei sperrte das Gebäude der früheren Warenbörse ab, wo die Minister der Zentralregierung unter dem Vorsitz des Sozialisten Pedro Sánchez ihre wöchentliche Sitzung abhielten.