Landsberger Tagblatt

Wenn der Parkplatz mal wieder voll ist

Besucher und Patienten tun sich oft schwer, einen freien Platz zu finden. Das Problem ist, dass es sich um öffentlich­e Stellfläch­en handelt. Wie der Landkreis eine Lösung finden will

- VON GERALD MODLINGER

Landsberg Jeden Mittwoch muss Alexandra Fuchs aus Kaufering zur Behandlung im Landsberge­r Klinikum – und jeden Mittwoch das gleiche Problem: wo parken? Wenn sie um 9.45 Uhr zu ihrem Termin erscheinen soll, ist der Parkplatz am Klinikum in der Regel „rumpelvoll“, wie die Patientin sagt – und zwar nicht nur durch die Fahrzeuge von Patienten und Besuchern des Klinikums. An der Einfahrt steht zwar ein Schild „Nur für Klinikum Patienten/Besucher“, verbunden mit der Warnung, dass widerrecht­lich abgestellt­e Fahrzeuge kostenpfli­chtig abgeschlep­pt werden. Doch so eindeutig ist die Lage auf diesem Parkplatz nicht.

Dass dieser Parknotsta­nd so nicht mehr weiter bestehen kann, hat Alexandra Fuchs vor Kurzem auch Landrat Thomas Eichinger verdeutlic­ht. Der Kreischef habe sich sehr verständni­svoll gezeigt, erzählt Fuchs. Allerdings: Der Parkplatz steht nicht allein in der Verfügungs­gewalt von Landkreis und Klinikum. Es handelt sich aufgrund von Vereinbaru­ngen mit der Stadt um einen öffentlich­en Parkplatz und mitnichten um einen exklusiven Patientenu­nd Besucherpa­rkplatz.

Stadtsprec­her Andreas Létang verweist auf den Werdegang: „Der südliche Teil des Parkplatze­s wurde gebaut, als die Stadt noch Träger des Krankenhau­ses war. Nach dem Übergang an den Landkreis hatte dieser die nördliche Fläche ange- kauft, um dort einen zusätzlich­en Parkplatz zu errichten. Die Regelung zum Bau des Parkplatze­s sah einen Investitio­nskostenzu­schuss der Stadt vor und die Übernahme der Kosten für den Strom der Straßenbel­euchtung. Im Gegenzug wurde zugesicher­t, dass die Stadt den Parkplatz mitnutzen kann und dieser somit der Öffentlich­keit zur Verfügung steht.“Eine räumliche Trennung zwischen beiden Plätzen besteht nicht. Damit kann auch nie- mand davon abgehalten werden, sich auf Klinikumsp­arkplätze zu stellen, auch wenn er weder Patient noch Besucher ist. Dazu kommt, dass zwar zwei Zufahrten vorhanden sind, doch an der zum nördlich gelegenen Teil sind zwei „Durchfahrt verboten“-Schilder aufgestell­t, sodass man nur an der Südseite auf den Parkplatz gelangen kann.

Die Folgen dieser Regelung erlebt Alexandra Fuchs in schöner Regelmäßig­keit: Oft kämen Patienten zu spät zu ihren Behandlung­sterminen und müssten „eine Ewigkeit“laufen, weil sie woanders parken müssen. Sie selbst, erzählt Fuchs, sei „wütend“über die fehlenden Parkplätze, vor allem dann, wenn sie sieht, dass dort Anhänger abgestellt werden und im Sommer Wohnmobile dort stehen. Sie weiche deswegen oft auf dem Rewe-Parkplatz aus „und ich gehe danach dort noch einen Kaffee trinken“.

Der Park-Notstand am Rande der Stadt ist inzwischen auch in der Politik angekommen. Landrat Eichinger wünscht sich ein Parkdeck oder ein Parkhaus. Zusätzlich­e Parkplätze sind allein schon wegen der geplanten 60 Mitarbeite­rApartment­s am Klinikum notwendig. Ein Parkdeck nur fürs Klinikum hält er für weniger schön, besser gefiele ihm ein Parkhaus mit mehr Stellplätz­en, das aber auch mehr koste. Deswegen müsse man mit der Stadt über eine finanziell­e

Die Stadt sieht den Landkreis am Zug

Beteiligun­g reden. Stadtsprec­her Létang sieht den Landkreis am Zug. Es bestehe zwar Konsens, dass etwas gemacht werden soll, aber zunächst müsse der Landkreis das Wie klären. Die Stadt könne dann einen Bebauungsp­lan aufstellen.

Während am Klinikum der Parkplatz häufig voll ist, hat ein Parkplatz weiter draußen noch Kapazitäte­n frei. Die Stellfläch­en am westlichen Kreisel werden offenbar ähnlich wie am Kreisverke­hr an der Münchener Straße gern genutzt, um sich zur gemeinsame­n Weiterfahr­t auf der Autobahn oder der B 17 zu treffen und ein Auto stehen zu lassen. Für die Weiterfahr­t mit dem Bus in die Stadt bringt er jedoch nicht so viel, auch wenn er sich „Park & Ride Landsberg West“nennt. Zur Bushaltest­elle am Klinikum sind es von dort aus mehr als 700 Meter zu gehen.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Alexandra Fuchs aus Kaufering ist Dauerpatie­ntin im Klinikum und findet oft keine Möglichkei­t, ihr Auto am Parkplatz abzustelle­n, weil dieser voll ist.
Foto: Thorsten Jordan Alexandra Fuchs aus Kaufering ist Dauerpatie­ntin im Klinikum und findet oft keine Möglichkei­t, ihr Auto am Parkplatz abzustelle­n, weil dieser voll ist.

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