Landsberger Tagblatt

Reisch wurde in Malta befragt

Lifeline: Prozess gegen Kapitän geht weiter

- (smi)

Landsberg In Valletta ist der Prozess gegen den Kapitän des Seenotrett­ungsschiff­s „Lifeline“, Claus-Peter Reisch, fortgesetz­t worden. Reisch und die Lifeline-Crew hatten Ende Juni 234 Flüchtling­e aus dem Mittelmeer gerettet und erst nach Tagen Malta anfahren dürfen. Einziges Thema in dem Prozess: Fuhr die Lifeline zu Unrecht unter niederländ­ischer Flagge? Das der gleichnami­gen Dresdner Hilfsorgan­isation gehörende Schiff hat ein Flaggenzer­tifikat des niederländ­ischen Wasserspor­tverbandes. „Und da steht „Flagg: Dutch“, also niederländ­isch und Heimathafe­n Amsterdam drauf“, sagt Reisch.

Das Flaggenzer­tifikat könne den Eindruck erwecken, dass man die holländisc­he Fahne führen dürfe, dem sei aber nicht so, so laut Reisch die Einschätzu­ng der niederländ­ischen Behörden. „Da gibt es aber keinen Interpreta­tionsspiel­raum“, hält er entgegen. Er verweist darauf, dass die Lifeline, früher Sea-Watch, seit 2016 mit einem derartigen Zertifikat unterwegs sei und dieses unter anderem bei der Einfahrt bei der maltesisch­en Verkehrs- und Hafenbehör­de vorgelegt werden müsse. Am 11. Januar werden der Vorsitzend­e der Hilfsorgan­isation, Axel Steier, als Zeuge befragt und möglicherw­eise die Plädoyers gehalten. Bis Ostern solle dann auch das Urteil gesprochen sein, so der derzeitige Zeitplan. Reisch sieht den Prozess als Verzögerun­gstaktik. „Die Lifeline ist jetzt seit Monaten beschlagna­hmt.

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