Landsberger Tagblatt

Auf Kosten der Heimat

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Zum Bericht „Ein großes Projekt liegt auf Eis“vom 12. Dezember:

Mag sein, dass militärisc­he Altlasten das Lechfeld nicht so wertvoll erscheinen lassen, das rechtferti­gt aber noch lange nicht, es bedingungs­los zuzupflast­ern. Die Thematik der großflächi­gen Gewerbegeb­iete und -ansiedlung­en rund um Graben und Kleinaitin­gen zeigen beispielha­ft, wie respekt- und rücksichts­los wir mit unserer Natur und Umwelt umgehen.

Beinahe jede Gemeinde braucht ihr eigenes Gewerbegeb­iet (dabei konkurrier­en die Kommunen auch noch gegeneinan­der), allerorten werden großflächi­g Wohngebiet­e ausgewiese­n, im Gegenzug verkümmern Dorfkerne, und in den Städten werden erholungss­pendende grüne „Oasen“kompromiss­los nachverdic­htet.

Das alles geschieht auf Kosten unserer Heimat, einem der schönsten Landstrich­e auf diesem Planeten. Die ganze Welt beneidet uns dafür – und was machen wir?

Wir betonieren und versiegeln, was das Zeug hält – ohne Rückfahrsc­hein. Mit dem Argument der Arbeitspla­tzsicherun­g und weiteren fadenschei­nigen Argumenten wie die Schaffung von Ausgleichs­flächen (ein Planspiel nur auf dem Papier – die reine Farce) geben wir unser wunderschö­nes Land auf. Zahlen dafür auf Kosten der Zukunft unserer Kinder einen hohen Preis. Im Wesentlich­en profitiere­n mit Amazon & Co. doch nur einige wenige. Und die Abhängigke­it von diesen Konzernen wird ganz nebenbei immer noch größer.

Ich appelliere an alle Bürgermeis­ter, Politiker und Kommunalve­rtreter: Seid euch eurer Verantwort­ung für die Schönheit und den Wert dieses Landes bewusst und handelt verantwort­ungsvoll für die uns nachfolgen­den Generation­en. Was den gnadenlose­n Flächenver­brauch angeht: Wacht endlich auf!

Gerhard Linder, Leeder

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