Ein breites Angebot
Zum Thema Mobilitätskonzept:
Ein breites Angebot schaffen an Mobilität mit Konzept und Satzung. Im ersten Moment liest sich das schön und richtig. Aber stimmt es auch in der Ausführung? Bevor etwas gebaut wird in der Größe eines Stadtteiles oder einer mittelgroßen Landkreisgemeinde, soll schon an den Flächen gespart werden. Flächen für den realen Bedarf an Mobilität, die ja vom Rollator und Radl über Roller und Autos doch eine gewisse Bandbreite hat.
Den Bedarf zu kennen glauben, ohne die Nutzer zu kennen, weil die noch kein Haus zum Wohnen vorfinden, ist hochspekulativ. Auswirkungen vorherbestimmen zu wollen – ohne das Zusammenspiel zumindest zeitweise beobachtet und beurteilt zu haben, ist eine weitere Spekulation. Welche Folgen ergeben sich wohl, wenn Elemente der Konzeption nicht oder nur sehr spät zur Verfügung stehen? Wo ist die Reserve, um bei Unerwartetem die Folgen aufzufangen?
Vorhersagen sind schwierig und manchmal reicht Glauben nicht aus. Flächen, die vorhanden sind, kann man bei Erfolg umnutzen, Änderungen in der Funktionsbelegung gibt es schon lange. Wenn neue Baugebiete aber zuerst mit Minimalausstattung an Stellplätzen kombiniert mit Maximalausstattung an Bebauung erstellt werden, ist der Handlungsspielraum der Gemeinde kaum noch gegeben.
Im Gegenzug würde dadurch der Aufwand größtenteils an die Gemeinde weitergereicht.
Oder einfacher ausgedrückt: realen Bedarf zu decken, ist unverhandelbar. Den theoretischen Bedarf ersetzt nicht der praktisch vorhandene. Andreas Guldner, Landsberg