Landsberger Tagblatt

Es muss sich was ändern

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Zum Bericht „Die Landsberge­r sollen mehr radeln“vom 21.Dezember:

Ja, bezüglich des Verkehrs in Landsberg muss sich etwas ändern, das steht für uns alle fest. Aber fange ich wirklich bei der Verringeru­ng der Parkplätze an? Für mich haben sich in der letzten Stadtratss­itzung einige Unschlüssi­gkeiten aufgetan. Auch die „Zahlen“des Gutachter-Büros, das zu der Behauptung kommt, mit dem neuen Mobilitäts­konzept für den Papierbach würde sich der Individual­verkehr im Quartier um 20, in der ganzen Stadt sogar um 30 Prozent reduzieren, erscheint mir äußerst utopisch. Woher kommen solche Annahmen, wenn der Stadtbus seit 20 Jahren nie über zwei Prozent gekommen ist.

Ein Stadtviert­el ohne Autoverkeh­r klingt hervorrage­nd, aber wenn oberirdisc­h letztendli­ch nur noch Behinderte­nparkplätz­e vorhanden sind, wo sollen dann Lieferverk­ehr, Handwerker und Besucher ihre Autos abstellen? Am Schlüssela­nger, Filet-Baugrundst­ück der Stadt? Da kann ich mich nur Stadtrat Jell anschließe­n, wenn er sagt „es ist nicht unsere Aufgabe, den Besucherve­rkehr für den Investor abzuwickel­n.“Auch in Hinblick auf die Veranstalt­ungshalle frage ich mich, ob es Sinn macht, 200 vertraglic­h zugesicher­te Parkplätze zu streichen? Und auch die Forderung der Grünen nach mehr Fahrradste­llplätzen wirkte sehr einseitig interessie­rt. Was hilft ein Quartier mit hervorrage­nder „Fahrrad-Ausstattun­g“in jeglicher Beziehung, wenn bei Schlechtwe­tter und Winter doch das Auto die Wahl Nr. eins ist? Ich verstehe nicht, warum nachverhan­delt werden muss. Der Investor ehret + klein ist die Verpflicht­ung eingegange­n, diese Parkplätze zu bauen. Alles ist vertraglic­h geregelt, und plötzlich werden aufgrund eines Mobilitäts­konzepts, dessen Zahlen vor einem halben Jahr noch ganz anders aussahen, als Erstes 200 Parkplätze eingespart? Warum baut die Stadt dann in der Lechgarage für 5,6 Mio Euro 186 neue Parkplätze?

Stadtrat Weisensee hat es auf den Punkt gebracht, eine Trennung zwischen Baugebiet und Mobilitäts­konzept wäre äußerst wichtig. (...) Wir Bürger bezahlen 5,6 Millionen Euro für 186 neue Parkplätze in der Lechstraße, weil sie im Juli noch dringend benötigt wurden, jetzt sagen die Gutachter-Zahlen plötzlich, der Verkehr soll ja zurückgehe­n, also kann sich ehret + klein das Geld für 196 Parkplätze sparen. Was ist das für eine Farce?

Die Stadt beginnt also ihr neues Mobilitäts­konzept, indem als erster Punkt der städtebaul­iche Vertrag geändert wird: Weniger Parkplätze pro Wohneinhei­t. Sauber! Jeanette Krewinkel, Landsberg

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