Schweizer als Problemlöser
nen jungen Spieler ist Spielpraxis sehr wichtig für die sportliche Entwicklung. In Hoffenheim habe ich für die Rückrunde nicht die Perspektive gesehen, die ich mir in Augsburg erhoffe“, wird er in der FCA-Pressemitteilung zitiert.
Diese Spielpraxis wird er beim FCA wohl bekommen, auch wenn Reuter in der Pressemitteilung beteuert: „Die Verpflichtung von Gre- gor Kobel ist keine Entscheidung gegen unsere drei Torhüter. Vielmehr erhöhen wir durch dieses Leihgeschäft die Konkurrenzsituation und sind überzeugt, dass dies für alle leistungsfördernd sei.“
Kobel fliegt schon heute mit seinen neuen Kollegen, die gestern den obligatorischen Laktattest im Rosenaustadion absolvierten, an die spanischen Mittelmeerküste.
Nun soll also der 21-jährige Gregor Kobel das Torhüter-Problem des FC Augsburg lösen. Und es ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche: Bleibt der Torhüter der Schweizer U21-Nationalmannschaft gesund, wird er am 19. Januar beim Rückrundenauftakt gegen Fortuna Düsseldorf im Tor stehen. Ansonsten würde die Leihe für Hoffenheim und wohl auch für Augsburg keinen Sinn machen. Mit der Verpflichtung des Torhüter-Talentes haben die FCA-Verantwortlichen auf ihre verkorkste Personalpolitik auf dieser wichtigen Position reagiert, wenn auch vorerst zeitlich begrenzt.
Sie hatten vor dieser Saison auf das Duo Fabian Giefer und Andreas Luthe gesetzt und sich geirrt. Natürlich ist jede Personalentscheidung mit einem gewissen Risiko behaftet. Aber gerade die Verpflichtung von Giefer im Sommer 2017 ist zu hinterfragen. Der FCA legte 750 000 Euro ohne Not für einen Torhüter fast ohne Spielpraxis auf den Tisch, der sich im Duell mit dem damaligen Platzhirsch, Marwin Hitz, nicht durchsetzen konnte.
Dass Giefer im August zur Nummer eins ausgerufen wurde, war zu erwarten. Ansonsten hätten die FCA-Verantwortlichen schon damals zugeben müssen, dass der Giefer-Deal ein Flop war. Doch Giefer patzte derart heftig, dass er als Stammtorhüter nicht mehr zu halten war. Aber auch Luthe konnte die Erwartungen anscheinend nicht erfüllen. Die FCA-Kaderplaner haben das Vertrauen in Luthe und Giefer verloren, auch wenn das nie offiziell so geäußert wird. Darum ist die Verpflichtung von Kobel auch konsequent.