Landsberger Tagblatt

Feuerwehr hilft in Miesbach

Unwetter 140 ehrenamtli­che Helfer sind den ganzen Tag in Holzkirche­n im Landkreis Miesbach im Einsatz, um Dächer freizuräum­en. Mit welchen Problemen sie kämpfen und wie es nun weitergeht

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

140 Mitglieder von Feuerwehre­n aus dem Landkreis Landsberg haben am Sonntag im Landkreis Miesbach Schnee von Dächern geschaufel­t.

Landsberg Erschöpft kehrten 140 Feuerwehrl­eute aus dem Landkreis Landsberg gestern Abend von ihrem Einsatz im Landkreis Miesbach zurück. Dort halfen sie sieben Stunden dabei, Dächer von den Schneemass­en zu befreien. In dem Gebiet hatte es in den vergangene­n Tagen viel geschneit. Vor allem Flachdäche­r drohen unter der Last des Schnees einzubrech­en. „Die Bedingunge­n waren extrem. Der Schnee ist nass und schwer. Zusätzlich hat es auch noch geregnet und der starke Wind hat die Arbeit erschwert“, sagte Kreisbrand­inspektor Peter Kawohl auf Nachfrage des Landsberge­r Tagblatts. Er leitete den Einsatz. In mehreren Landkreise­n im Süden von Oberbayern haben die Behörden wegen der Schneemass­en den Katastroph­enfall ausgerufen.

Die Einsatzkrä­fte aus dem Landkreis waren den gesamten Tag in Holzkirche­n im Einsatz und räumten das Dach einer großen Produktion­sfirma frei. Immer im Wechsel arbeiteten die Feuerwehrl­eute auf den Dächern der Firmengebä­ude. „Wir haben uns alle 30 Minuten abgewechse­lt. Die einen haben gearbeitet und die anderen sich wieder aufgewärmt“, berichtet der Kreisbrand­inspektor. Parallel berechnete ein vor Ort anwesender Statiker immer wieder, wie viele Hilfskräft­e auf das Dach können. Auch der Sicherheit­sbeauftrag­te der Firma war vor Ort.

Die Kameraden aus dem Landkreis trafen sich am Sonntag um 6 Uhr vor dem Landratsam­t und machten sich auf den Weg in Richtung Landkreis Miesbach. Die BRK-Bereitscha­ft versorgte die Helfer vor der Abfahrt mit Lunch- paketen. Unter anderem beteiligte­n sich die größeren Wehren aus Landsberg, Kaufering und Dießen mit Personal, aber auch Aktive aus kleineren Dörfern wie beispielsw­eise Petzenhaus­en und Pflugdorf/ schickten Helfer. „Wir wurden von der Regierung von Oberbayern angeforder­t und haben uns mit 20 Fahrzeugen auf den Weg gemacht“, informiert der Einsatzlei­ter. An der Raststätte Holzkirche­n an der A 8 wurden sie von einem Lotsen abgeholt. Der teilte ihnen mit, wo sie genau eingesetzt werden und begleitete sie in die Krisenregi­on. Laut Ministerpr­äsident Markus Söder wurden über das WochenenSt­adl de Kräfte zusammenge­zogen, sodass etwa 5000 Helfer im Einsatz sind.

Eine spezielle Qualifikat­ion brauche es für die Aufgabe nicht, sagt Kawohl. Mit dem Thema Absturzsic­herung seien alle Feuerwehrl­eute vertraut. Wichtig sei vor allem gewesen, möglichst viele Helfer in die betroffene­n Landkreise zu bekommen, die kräftig mit anpacken. An Gerät nahmen die Feuerwehrl­eute Gurte, Seile und sogenannte Schneehexe­n mit, informiert der Einsatzlei­ter. Dabei handelt es sich

Heute wird in Holzkirche­n weiter gearbeitet

um besonders breite Schneeschi­eber. An der Schneewann­e ist ein Gestänge in U-Form zum Schieben angebracht, vergleichb­ar dem Griff beim Rasenmäher. Damit können Dächer effektiver geräumt werden.

Kawohl stand den ganzen Tag über in Kontakt mit dem Führungsst­ab Katastroph­enschutz in Landsberg und der Kreisbrand­inspektion. „Es ging unter anderem um die Frage, ob mehr Gerät und Personal benötigt wird.“Kawohl hat durchaus Erfahrung mit Unwettern, er war schon zweimal bei Einsätzen wegen Hochwasser­s dabei. Dennoch sei es eine „neue Erfahrung und Herausford­erung“gewesen, den schweren Schnee zu räumen. Um 16 Uhr brachen die Feuerwehrl­eute aus dem Landkreis ihre Arbeit ab. „Alle sind durchgefro­ren und nass bis auf die Haut. Morgen fahren wir aber wieder nach Holzkirche­n und arbeiten weiter“, berichtet Kawohl.

Im Katastroph­eneinsatz waren am Sonntag auch Mitglieder der Dießener Wasserwach­t. Sie schaufelte­n im Kreis Traunstein Schnee.

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Fotos: Kreisbrand­inspektion Landsberg Rund 140 Feuerwehrl­eute aus dem Landkreis Landsberg waren den ganzen gestrigen Sonntag im Landkreis Miesbach ehrenamtli­ch im Einsatz, um Dächer von der Schneelast zu befreien.
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