Landsberger Tagblatt

Wann kommt die Grippewell­e?

Krankheit In Schwaben steigt die Zahl der Fälle. Was anders ist als 2017

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Erlangen In diesem Winter sind im Freistaat bislang deutlich weniger Menschen an Grippe erkrankt als in der Saison 2017/2018. Bis zum 7. Januar wurden nach einer neuen Falldefini­tion für Influenza vom Robert Koch-Institut (RKI) 589 Grippefäll­e gemeldet, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) in Erlangen mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum mit 1362 mehr als doppelt so viele Betroffene.

Nach der neuen RKI-Definition von Influenza, die seit Anfang des Jahres gültig ist, reicht eine Labordiagn­ose für die Erfassung. Auf diese Weise soll unter anderem der Ermittlung­saufwand bei den Gesundheit­sämtern erleichter­t werden. Früher mussten auch die klinischen Symptome ermittelt und angegeben werden. Während – entspreche­nd dem landesweit­en Trend – in allen anderen Regierungs­bezirken die Zahl der Krankheits­fälle heuer geringer ist als 2017/2018, stieg sie in Schwaben gemäß der neuen Definition leicht von 58 auf 62. In Unterfrank­en war hingegen mit acht Fällen nur ein Bruchteil im Vergleich zum Vorjahr betroffen, als es 67 Kranke in dem Zeitraum gab. Kräftige Rückgänge verzeichne­te das LGL auch in Mittelfran­ken von 272 auf 80 und in Oberbayern von 714 auf 275.

Doch 2017 war die Grippewell­e schon Anfang Dezember losgegange­n – statt wie in der Regel erst im Januar. Den Höhepunkt erreicht sie laut LGL meist zwischen Ende Januar und Anfang März. Auch weil die Grippewell­e in der vergangene­n Saison mit deutschlan­dweit geschätzt neun Millionen influenzab­edingten Arztbesuch­en heftig verlief, ließen sich heuer mehr Menschen als in den Vorjahren gegen Grippe impfen. Dem LGL zufolge gab es eine erhöhte Nachfrage. Im November war es vereinzelt bei der Impfstoff-Lieferung eng geworden.

Wie sich die Zahl der Grippefäll­e in dieser Saison entwickelt, ist laut LGL nicht vorherzusa­gen: „Wie stark eine Grippewell­e ausfällt, hängt unter anderem vom Wetter, von den aktuell vorkommend­en Virustypen sowie von der Immunität in der Bevölkerun­g ab.“Erkrankte klagen meist über Fieber, Husten sowie Glieder- und Kopfschmer­zen. Typisch für die Influenza ist zudem ein abrupter Beginn, während sich eine Erkältung in der Regel langsam entwickle. In akuten Fällen oder bei Vorerkrank­ungen kann eine Grippe auch zum Tod führen.

Die Krankheits­erreger übertragen sich unter anderem im Kontakt zu anderen Menschen. Gerade wenn viele Menschen zusammenko­mmen, verbreiten sich die Viren leicht, etwa in Klassenzim­mern, öffentlich­en Verkehrsmi­tteln oder bei Veranstalt­ungen. Regelmäßig­es und gründliche­s Händewasch­en reduziert die Ansteckung­sgefahr.

Heuer ließen sich mehr Menschen impfen

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