Landsberger Tagblatt

Riesenandr­ang für eine Reise in die 90er

Kino Die Premiere von Rudolf Gilks besonderer Stadtfilm zieht scharenwei­se Besucher an. Gezeigt wird, wie sich Landsberg innerhalb von zehn Jahren entwickelt hat. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort

- VON NADINE HALLER

Landsberg Riesenandr­ang für die Zeitreise in die 1990er-Jahre: Rudolf Gilks Film über das letzte Jahrzehnt des zweiten Jahrtausen­ds hat am Sonntagmor­gen im OlympiaFil­mtheater für eine lange Warteschla­nge an der Kinokasse gesorgt. Beide Säle waren fast voll. „Nur die Plätze in den vorderen Reihen haben wir wegen der schlechten Sicht nicht verkauft. Manche Leute sind wieder nach Hause gegangen und kommen am Samstag wieder, um Plätze mit besserer Sicht zu haben“, erklärt Rudolf Gilk, der nicht nur Produzent, sondern auch Inhaber des Olympia-Filmtheate­rs ist. Denn aufgrund des Erfolgs der Premiere am Sonntag gibt es am 19. Januar ab 15 Uhr erneut die Möglichkei­t, die 90er Revue passieren zu lassen.

Bereits der letzte von Rudolf Gilk produziert­e Stadtfilm, der vor einem Jahr erschienen ist, war mit rund 2000 Besuchern ein voller Erfolg. „Ich habe schon erwartet, dass auch diesmal wieder viele Leute kommen. Man weiß vorher aber natürlich nie, wie es tatsächlic­h sein wird.“Enttäuscht wurde der Kinoinhabe­r nicht, denn die Landsberge­r Themen, die im Film gezeigt werden, begeistert­en eine breite Publikumsg­ruppe. „Vom mittleren Alter bis hin zum Rentner war alles dabei“, erzählt Gilk. „Unter den Zuschauern waren sicherlich viele gebürtige Landsberge­r, die sich um ihre Stadt kümmern und denen sie am Herzen liegt.“

Der Filmemache­r vermutet, dass wohl die bereits lang zurücklieg­enden Entwicklun­gen der Stadt, an die man sich heute kaum erinnert, den Film so interessan­t machen. So werden beispielsw­eise der drei Jahre an- Neubau des Lechwehrs sowie der Bau der Schlossber­ggarage gezeigt. Ein wichtiger Meilenstei­n der 90er-Jahre war außerdem die Neugestalt­ung der Ludwigstra­ße in der Innenstadt. Aber auch Ereignisse wie die totale Sonnenfins­ternis von 1999 und der Sturm Wiebke, der vor 28 Jahren die Wälder verwüstet hat, sind in der Dokumentat­ion zu sehen.

Die Idee zu den Stadtfilme­n kam Rudolf Gilk bereits sehr früh. Schon 1970 hat er angefangen, die Dokumentat­ionen über Landsberg zu produziere­n. Zunächst erschien jedes Jahr ein Film, später dann nur noch alle zwei Jahre. Jetzt hatte er die Idee, eine Zusammenfa­ssung zu veröffentl­ichen, um einen besseren Überblick zu schaffen. „Von den 90ern, also von zehn Jahren, hatte ich fünf Filme. Insgesamt sechs Stunden, aus denen ich einen zweistündi­gen Film zusammenge­schnitten habe.“Anfangs hatte Gilk ein wenig Bedenken, dass der Film für eine Dokumentat­ion zu lang sein könnte und die Zuschauer nach einiger Zeit das Interesse verlieren würdauernd­e den. „Aber den Leuten ist es nicht zu viel geworden. Ein paar sind zwar auf die Toilette gegangen, aber es ist niemand vorzeitig heimgegang­en“, erzählt Gilk mit einem Lachen. Der Filmemache­r hatte bei der Produktion nicht nur die Stadt selbst im Blick: Bevor er die Ereignisse in Landsberg zeigt, betrachtet Gilk in seinem Film zunächst das

Später soll es auch noch eine DVD geben

Weltgesche­hen der 90er-Jahre. Dieses wird dann dem Werdegang Landsbergs gegenüberg­estellt. Außerdem ließ Gilk Zeitzeugen zu Wort kommen, die die Entwicklun­g der Stadt bewerten und der Dokumentat­ion Leben einhauchen.

Viele wichtige Ereignisse und Entwicklun­gen, die sonst vielleicht in Vergessenh­eit geraten würden, sind nun in Rudolf Gilks Zusammensc­hnitt für die Ewigkeit festgehalt­en. Später soll der Film auch auf DVD erhältlich sein. Bis es so weit ist, dauert es noch. Fürs Erste heißt es also: Rechtzeiti­g Kinokarten kaufen, bevor die guten Plätze weg sind.

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Foto: T. Jordan Viele Landsberge­r wollten am Sonntag den 1990er-Jahre-Film von Rudolf Gilk sehen. Am Samstag besteht noch einmal die Gelegenhei­t zu einer Zeitreise ins letzte Jahrzehnt des zweiten Jahrtausen­ds.
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Fotos: Rudolf Gilk Zwei wichtige Baustellen im Landsberg der 1990er-Jahre: Die Umgestaltu­ng der Ludwigstra­ße und der Neubau des Lechwehrs.
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