Erzabt sorgt für Abwechslung
Neujahrsempfang In Apfeldorf war heuer vieles anders. Wie Wolfgang Öxler die Besucher in seinen Bann zog
Apfeldorf Zwei Worte gab der Erzabt Wolfgang Öxler den Apfeldorfern mit auf den Weg: nicht zu viele „Aber“hinnehmen, sondern „trotzdem“das Jahr 2019 positiv angehen. Der Neujahrsempfang in der Gemeinde Apfeldorf war heuer erfrischend anders, es standen nicht die sonst üblichen Politiker im Blickpunkt, diesmal fungierte der Benediktiner aus St. Ottilien als Gastredner und zog die Gäste mit einer lockeren, aber dennoch tief gehenden Ansprache in seinen Bann.
Bürgermeister Georg Epple hatte nicht nur die dörflichen Persönlichkeiten wie Gemeinderäte oder Vereinsvorstände eingeladen, er legte heuer den Schwerpunkt auf Schulen. So waren unter den knapp 100 Gästen einige Lehrkräfte der Grundschule Apfeldorf-Kinsau ebenso wie der Mittelschule Rott oder auch der Schongauer Berufsschulrektor Thomas Schütz.
„Die Politiker sind alle beim Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten Söder, da können wir nicht mithalten“, rechtfertigte Epple die Tatsache, dass sich heuer keine einzige CSU-Größe nach Apfeldorf verirrt hatte. In kurzen Schlagworten blickte der Bürgermeister auf die gemeindlichen Themen des vergangenen Jahres und nannte die für 2019 anstehenden Aufgaben: Kindergarten-Erweiterung, Fertigstellung des Baugebietes Keltenstraße, Trinkwasserschutz und Dorfgemeinschaftshaus werden den Gemeinderat wohl in diesem Jahr beschäftigen.
Gleich zu Beginn seines Vortrags griff Erzabt Wolfgang Öxler zur Gitarre und animierte die Gäste, bei dem Lied „Miteinander wachsen, miteinander gehen“kräftig mitzusingen. Verbunden mit kleinen Bewegungen schaffte der Benediktiner im Handumdrehen eine gelöste Atmosphäre und hatte mit seinen kleinen Witzen auch immer die volle Aufmerksamkeit.
Trotzdem stellte Erzabt Öxler auch tief gehende Fragen, wie „worum dreht sich das Leben“in die Runde. Dazu hatte er ein kleines Wagenrad dabei, das er immer wieder kreisen ließ und darüber sinnierte, wie schnell es auch zu einem Hamsterrad werden könne. Er stellte fest, dass in der heutigen individualisierten Gesellschaft die Mitte fehle. „Für die meisten ist nur wichtig, wovon sie leben, aber nicht wofür sie leben“, stellte Wolfgang Öxler fest. So wie bei dem Rad alle
Die CSU-Politiker sind beim Ministerpräsidenten
Warum der Gesellschaft die Mitte fehlt
Speichen hin zur Mitte führen, solle man sich Gedanken machen, wo seine eigene Mitte ist. Mit dem Lied „Pflege das Leben“verabschiedete sich der Erzabt wieder musikalisch, blieb aber auch beim anschließenden Sektempfang noch einige Zeit unter den Apfeldorfern zum persönlichen Gespräch.