Student wird bei der Anmeldung abgewimmelt
Verwaltung Ein Betroffener kritisiert die Studentenkanzlei der Uni, weil er sich schlecht informiert fühlt. Gibt es dort zu wenig Mitarbeiter? Was ein Sprecher der Universität zu dem Vorfall sagt
Student Florian Meier (Name geändert) kennt sich normalerweise ganz gut aus an der Uni Augsburg. Als er sich aber Anfang Januar für das weiterführende Masterstudium „Klimaund Umweltwissenschaften“anmelden wollte, hatte er ein Problem, mit dem er nicht gerechnet hatte: Zweimal versuchte er, seinen Antrag persönlich in der Studentenkanzlei abzugeben. Zweimal sei er abgewiesen worden mit dem Argument, die zuständige Mitarbeiterin sei nicht da. „Wie kann das sein, wenn die Studentenkanzlei offen ist?“, fragt er sich.
Grundsätzlich gilt für Studenten, dass sie bei der Anmeldung für einen Studiengang feste Fristen einhalten müssen. Sonst bekommen sie keinen Studienplatz. Für „Klima- und Umweltwissenschaften“endet die Anmeldefrist am 15. Januar. Florian Meier wollte sicherstellen, dass bis zu diesem Termin auch wirklich alles klappt. Deshalb sprach er persönlich bei der zuständigen Stelle vor, und zwar in der Studentenkanzlei der Universität. Dort hätten die anwesenden Mitarbeiter seine aber nicht angenommen, erzählt er. Stattdessen hätten sie ihn an die zuständige Kollegin verwiesen, die aber nicht da war. Auch beim zweiten Anlauf kam der Student vergeblich. Wieder war die zuständige Kraft nicht anwesend. Mitarbeiter hätten ihm dann geraten, täglich bei der Studentenkanzlei anzurufen, um abzuklären, wann die Kollegin tatsächlich wieder da sei, sagt Florian Meier.
Weil der letzte Tag der Anmeldung immer näher rückte, wurde der Student immer nervöser und wandte sich an unsere Zeitung. Schließlich gehe es um seine Zukunft, sagt er. „Ich habe mich erst vor Kurzem für den Studiengang entschieden und bin davon ausgegangen, dass ich den Antrag erledigen kann, wenn die Studentenkanzlei offen ist.“Gibt es dort vielleicht zu wenig Personal?
Auf Anfrage bei der Uni-Pressestelle teilt Sprecher Klaus Prem mit, es gebe keine personellen Engpässe. Man gehe vielmehr davon aus, dass sich der Student wohl nicht ausreichend informiert habe. Die Bewerbung fürs Masterstudium erfolge online und könne unabhängig vom durchgeführt werden, sagt Prem. Die Zulassungsanträge könnten postalisch an die Studentenkanzlei geschickt werden oder bei der Studentenkanzlei abgegeben werden. Ein entsprechendes Hinweisschild sei am Masterbüro angebracht. Das Masterbüro sei auch telefonisch über eine Hotline-Nummer erreichbar. Darauf werde im Internet hingewiesen.
Für E-Mail-Nachfragen gebe es außerdem ein „Funktions-E-MailPostfach“, das auch in Vertretungsfällen von der Studentenkanzlei bearbeitet werde. Damit sei die Erreichbarkeit für Anfragen im Masterbereich und die Abgabe der Antragsunterlagen gewährleistet, so Prem: „Die Bewerber müssen nicht täglich anrufen.“Nach Angaben des Uni-Sprechers wurden für den Masterstudiengang Klima- und Umweltwissenschaften bisher 19 Online-Bewerbungen eingereicht.
Florian Meier ist jedoch der Meinung, dass die Studentenkanzlei besser informieren müsste. Bei seinen ersten beiden Besuchen hätten ihn die anwesenden Mitarbeiter nicht auf die anderen Möglichkeiten hingewiesen. Dies sei erst beim dritUnterlagen ten Anlauf der Fall gewesen. Auch das Infoschild an der Türe zum Masterbüro konnte er nicht sehen. „Bis dahin bin ich gar nicht vorgedrungen“, sagt er. Er habe sich auf den offiziellen Zulassungsantrag zum Masterstudium verlassen. Dort stehe der Vermerk, dass die Unterlagen bei der Studentenkanzlei einzureichen seien.
In der Studentenkanzlei der UniPersonal versität steht in diesem Jahr ein wichtiger personeller Wechsel an. Der langjährige Leiter Hermann Gohl ging nach Angaben der Universität Ende 2018 in den Ruhestand. Wie es mit der Nachfolge weitergeht und welche Neuerungen in der Einrichtung möglicherweise bevorstehen, dazu gab es auf Anfrage unserer Zeitung bislang noch keine Angaben.