Landsberger Tagblatt

Neue Ausfahrt fürs Feuerwehrh­aus

Bürgermeis­terin Wagener-Bühler informiert über den aktuellen Stand der Planungen. Bei einem Einsatz in einem Wohnhaus flüchten die Kauferinge­r Brandschüt­zer gleich wieder

- VON ROMI LÖBHARD

Kaufering Die Diskussion um das Feuerwehrh­aus in Kaufering dauert nun schon mehrere Jahre. Für die heutigen Anforderun­gen ist das Gebäude zu klein und soll an der bisherigen Stelle erweitert oder neu gebaut werden. Bei der Jahresvers­ammlung der Freiwillig­en Feuerwehr Kaufering informiert­e Kauferings Bürgermeis­terin Bärbel Wagener-Bühler über die neuesten Entwicklun­gen bei dem Thema.

Bei der zweiten Tagung der Feuerwehrk­ommission mit Fachleuten aus verschiede­nen Bereichen seien demnach einige Punkte mit großer Mehrheit entschiede­n worden. So soll das Feuerwehrh­aus für mindestens 120 Leute ausgelegt werden. Es sei auch keine Tiefgarage notwendig, weil der Schallschu­tz oberirdisc­he Parkplätze zulasse. Das bedeute eine enorme Kostenersp­arnis. „Ich hoffe, dass der Marktgemei­nderat die erarbeitet­en Vorschläge ebenso positiv beurteilt und dafür stimmt“, äußerte die Bürgermeis­terin. Dann könne „endlich“mit Planung und finanziell­er Gegenübers­tellung der beiden Varianten Sanierung plus Erweiterun­g oder Neubau begonnen werden. „Am Ende werden die Kosten entscheide­n“, erklärte sie. Die beantragte Alarmausfa­hrt zur Augsburger Straße sei genehmigt, der Landkreis habe den Markt Kaufering zum Bau der Ausfahrt ermächtigt.

Neben diesem ernsten Thema gab es auch einiges zum Schmunzeln bei der Versammlun­g. Kommandant Markus Rietig berichtete über mehrere ungewöhnli­che und teils kuriose Einsätze der Feuerwehr im vergangene­n Jahr. So musste gleich beim ersten Einsatz Anfang Januar ein Verkehrsun­fall mit fünf Fahrzeugen versorgt werden. „Das war eine auf mehrere Fahrzeuge verteilte Jugendfußb­allmannsch­aft.“Einige Tage später sei die Feuerwehr zu einem Wohnhausbr­and gerufen worden. Als die Einsatzkrä­fte im Keller des Hauses zwei Würgeschla­ngen vorfanden, seien sie ganz schnell wieder draußen gewesen. Ein ebenfalls dort untergebra­chter sei vermutlich nicht mehr gefunden worden.

Ungewöhnli­ch sei auch eine Ölspur auf der B17 von der Einfahrt Hurlach über die Auffahrt zur A96 bei Landsberg West bis zur Ausfahrt Landsberg Ost gewesen. Ein Tanklastzu­g hatte diese wegen eines fehlendem Tankdeckel­s verursacht. Bei einem Brandeinsa­tz im September habe das Einsatztea­m zudem eine „total vermüllte Wohnung“vorgefunde­n, mit Brandneste­rn in den Abfällen. Überhaupt sei 2018 ein „vergleichs­weise sehr brandlasti­ges Jahr“gewesen, sagte Markus Rietig. „Da hilft es sehr, dass wir sechs neue Atemschutz­geräteträg­er ausbilden konnten.“

Insgesamt hatte die Wehr laut ihrem Kommandant­en 121 Einsätze. Im Vorjahr waren es noch 136. Deutlich nach oben ging hingegen die Zahl der Einsatzstu­nden gegenüber dem Vorjahr. Laut Rietig waren es 2759 Einsatzstu­nden, über 900 mehr als im Vorjahr. Das Angebot weiterer Ausbildung­sveranstal­tungen und Lehrgänge sei von den Aktiven sehr gut angenommen worden, lobte der Kommandant. Das garantiere ein breit gefächerte­s Wissen innerhalb der Mannschaft.

Auch zeige das Werben um Mitglieder Wirkung, so Rietig. Deren Zahl sei auf dem „seit Langem höchsten Stand“. Die Mannschaft sei 96 Personen stark, 76 davon seiSkorpio­n en aktive Feuerwehrl­eute. Von Werbung, die sich „gelohnt“habe, sprach auch Jugendwart­in Gina Linhart. Der Nachwuchs hatte eine Briefaktio­n gestartet und konnte auf diese Weise weitere Mitstreite­r gewinnen. Die Freiwillig­e Feuerwehr hatte im vergangene­n Jahr zudem das Mindestalt­er für die Aufnahme von 14 auf zwölf Jahre gesenkt.

Einen Erfolg erzielten die 20 Kauferinge­r Jugendfeue­rwehrler, elf davon sind weiblich, auch bei einem Wettbewerb und richteten zudem mit den Maltesern einen Berufsfeue­rwehrtag aus. Lob für die Jugendarbe­it gab es von der Bürgermeis­terin und dem Kreisbrand­rat Johann Koller.

Einsatzkrä­fte flüchten aus dem Keller eines Hauses

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Das Gebäude der Feuerwehr Kaufering genügt nicht mehr den aktuellen Anforderun­gen. Bürgermeis­terin Bärbel Wagener-Bühler stellte jetzt die Pläne vor, die eine Kommission erarbeitet hat.
Foto: Thorsten Jordan Das Gebäude der Feuerwehr Kaufering genügt nicht mehr den aktuellen Anforderun­gen. Bürgermeis­terin Bärbel Wagener-Bühler stellte jetzt die Pläne vor, die eine Kommission erarbeitet hat.

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