Landsberger Tagblatt

Der Weg für ein Motel in Leeder ist frei

Eine Unterkunft mit zwölf Zimmern und Bistro soll entstehen. Es gibt Kritik

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In der Gemeinde Leeder soll ein Motel gebaut werden. Das Thema beschäftig­te den Gemeindera­t in Fuchstal in der vergangene­n Sitzung erneut. Es ging dabei um die Änderung des Bebauungsp­lans „Ortsausgan­g Ost“.

Ziel ist es, die Ansiedlung eines Motels zu ermögliche­n. Der Plan für das Mischgebie­t, das nur zwei Grundstück­e umfasst, war im Jahr 2013 aufgestell­t worden. Die direkt an der Bahnhofstr­aße gelegene Fläche ist schon bebaut. Hier befindet sich ein Eisenwaren­handel. Da die Gestaltung des auf dem südlichen Grundstück geplanten Motels mit einem Café-Bistro von dem Bebauungsp­lan abwich, hatten die Räte im September 2017 eine Änderung beschlosse­n. Der für das Fuchstal zuständige Planer Oliver Prells vom Planungsve­rband äußerer Wirtschaft­sraum München präsentier­te nun in der Sitzung den Entwurf.

Die baulichen Gestaltung­svorschrif­ten hätten sich an dem geplanten Vorhaben orientiert, sagte er. Auf dem Gebäude, in dem das Bistro untergebra­cht werden soll, ist nun ein Zeltdach erlaubt, die bisher auf 15 Grad festgelegt­e minimale Dachneigun­g verringert sich bis auf drei Grad. Damit sei es nicht mehr als geneigtes Dach erkennbar, kritisiert­e Prells.

Den Vorschlag von Bürgermeis­ter Erwin Karg, dieser Besonderhe­it nicht zu viel Bedeutung zuzumessen und es als untergeord­netes Gebäude zu bewerten, das architekto­nisch nicht prägend für den Standort ist, lehnte Prells ab. Es handele sich um ein zentrales Bauwerk, argumentie­rte er. Skeptisch äußerte sich Prells auch zum Vorhaben, auch anthrazitf­arbene Dächer zuzulassen, damit verabschie­de sich die Gemeinde von den bisher üblichen Satteldäch­ern mit ihrer roten Eindeckung. Karg erklärte, ihn störe die unregelmäß­ige Dachlandsc­haft wesentlich weniger als der Kahlschlag, der in Leeder am Hang oberhalb des Leichenhau­ses ausgeführt wurde.

Änderungen bringt der neue Bebauungsp­lan auch für das nördliche Grundstück. Hier wird die Abrundung durch den Kreisverke­hr mit eingezeich­net. Zudem hatte der Eigentümer auf der Südseite einen 8,50 Meter breiten Streifen dazugekauf­t. Erschlosse­n wird das Motel durch eine Abzweigung im vorgesehen­en Kreisverke­hr, der bisher nur als Feldweg ausgelegt ist. Dieser Stich soll später auch noch die Erweiterun­g des Baugebiete­s anbinden. Eine weitere Fortführun­g könnte später eine Ostumgehun­g für das Oberdorf in Leeder bilden. Auch entlang dieses Straßenabs­chnitts am Ortsrand ist das Pflanzen von Bäumen vorgesehen.

Bei der ersten Behandlung des Themas im Gemeindera­t im Jahr 2017 wurde informiert, dass in dem zweigescho­ssig geplanten Motel zwölf Doppelzimm­er entstehen sollen. Alle seien vom Autostellp­latz aus erreichbar. Dazu werde noch eine Betriebsle­iterwohnun­g gebaut, was, so Prells jetzt, dem Charakter eines Mischgebie­ts entspricht.

Einstimmig billigten die Räte den Entwurf und beschlosse­n die öffentlich­e Auslegung sowie die Einbeziehu­ng der Träger öffentlich­er Belange. Liegen deren Stellungna­hmen vor, wird das Thema wieder im Gemeindera­t Fuchstal behandelt, informiert Prells.

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Foto: Andreas Hoehne Auf dem Grundstück im Vordergrun­d, das derzeit noch eine Wiese ist, soll in Leeder ein Motel entstehen. Dessen architekto­nische Gestaltung beschäftig­te jetzt den Gemeindera­t.

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