Augsburg bangt um Finnbogason
Der Einsatz des Torjägers bei Werder Bremen ist noch ungewiss. Trainer Manuel Baum hat den schwachen Pokal-Auftritt abgehakt und fordert im Punktspiel deutlich mehr
Augsburg Die Turbulenzen haben sich gelegt. Nach den beiden Siegen gegen Mainz (3:0) und dem 1:0 in Kiel im DFB-Pokal wirkt Trainer Manuel Baum jedenfalls leicht entspannt. Zuvor ist schon viel auf ihn und den Verein eingeprasselt. Die sportliche Krise, das ewige Theater um Caiuby (siehe eigener Bericht), der aufmüpfige Martin Hinteregger, der letztlich nach Frankfurt ausgeliehen wurde, und dann zog der Klub noch deutschlandweit das Interesse auf sich, weil er als Co-Trainer keinen Geringeren als Jens Lehmann verpflichtet hatte. Vor der Partie am Sonntag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen ist es Manuel Baum wieder leichter ums Herz geworden, obwohl es der anstehende Spieltag durchaus in sich hat.
Das liegt vor allem daran, dass sämtliche Mitkonkurrenten des FCA (18 Punkte) um den Klassenerhalt unter sich sind. So kickt am Samstag das Schlusslicht Hannover (11) gegen den Vorletzten Nürnberg (12) und am Sonntag kommt es zwischen dem Drittletzten VfB Stuttgart und dem 14. Düsseldorf zu einem weiteren Kellerderby.
Baum schmunzelt: „Natürlich, Hannover gegen Nürnberg können wir ja mitverfolgen, weil wir erst am Sonntag spielen, aber wir haben nicht die Denke, dass diese Partie Auswirkungen auf uns hat. Wir tun gut daran, dass wir uns auf Bremen konzentrieren, und wenn wir unsere Hausaufgaben machen, kann jeder hinter uns machen, was er will.“
Interessant wird dabei sein, mit welchem Team Baum antreten wird. Jeffrey Gouweleeuw (Adduktorenprobleme) und Raphael Framberger (Kreuzbandriss) fehlen ohnehin. Vor dem Pokalspiel tauchten mit Ja-Cheol Koo, Jan Moravek, Alfred Finnbogason und Jonathan Schmid plötzlich noch weitere Verletzte auf. Oder wurde der eine eher ein bisschen geschont? Baum schüttelt den Kopf: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass wir ir- gendjemanden geschont hätten, denn die Möglichkeit, in ein Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen, ist schon was Außergewöhnliches, auch für den FC Augsburg. Alle vier wären definitiv nicht spielfähig gewesen.“Das Quartett plagt sich hauptsächlich mit muskulären Verletzungen. Der Abschlusstest am heutigen Samstag soll Aufschluss geben. Klar, dass der FCA vor allem um seinen Stürmer Alfred Finnbogason bangt – ausgerechnet nachdem der Isländer vor einer Woche gegen Mainz wieder richtig Fuß gefasst hat und alle drei Tore erzielte. „Auch er hat bisher noch nicht mit der Mannschaft trainieren können. Alfred hat immer wieder mal Wehwehchen und wir müssen schauen, dass wir ihn nicht überbelasten. Er konnte bisher nur ein bisschen individuell trainieren.“
Den schwachen Auftritt seiner Mannschaft in Kiel hat er abgehakt: „Das haben wir ausführlich besprochen, dass diese Leistung weit unter dem war, was wir eigentlich können. Aber was wir wirklich können, haben wir auch gegen Mainz gezeigt.“Baum will die Bundesliga auch strikt vom Pokal trennen: „Ich habe mich auch heute, als ich mit dem Auto hierhergefahren bin, unglaublich gefreut, dass wir im Viertelfinale stehen.“Baum weiß, dass eine Leistung wie in Kiel in Bremen nicht reichen wird: „Wir wissen, was wir in Bremen auf den Platz bringen müssen, um da was mitzunehmen.“
Kürzlich hat sich Martin Hinteregger in Frankfurt über seinen verbalen Fauxpas gegenüber Manuel Baum („Ich kann nichts Positives über ihn sagen“) geäußert. Hinteregger sagte unter anderem, dass er nach der Partie in Gladbach sehr emotional war und „er habe sich in Augsburg immer wohlgefühlt“. Baum nahm es zur Kenntnis, mehr aber nicht: „So etwas immer als Argument herzunehmen, dass ich sagen darf, was ich will – ich weiß nicht, ob das so gut ist. Aber er ist jetzt Spieler von Frankfurt und damit lassen wir es bewenden.“