Sozialpaket für die Bundeswehr
Offensive an der Personalfront
Berlin Das Verteidigungsministerium will den Dienst in der Bundeswehr mit finanziellen und sozialen Anreizen attraktiver machen. Außerdem soll der Einsatz von Reservisten flexibler werden, um Personalengpässe auch in Teilzeit überbrücken zu können. Ein entsprechender Gesetzentwurf, der in den nächsten vier Jahren rund 380 Millionen Euro kosten wird, passierte am Mittwoch das Bundeskabinett.
Die Streitkräfte sollen von derzeit etwa 180000 Soldaten bis 2025 auf 203000 Soldaten wachsen. Fraglich ist langfristig, wie die Bundeswehr neue Posten angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels besetzen will. Die Zahl der neu angeworbenen Soldaten ist zuletzt auf einen historischen Tiefstand gesunken. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) verwies darauf, dass Soldaten im Ernstfall alles für ihr Land gäben: „Das Mindeste, das wir diesen Männern und Frauen schulden, ist, dass sie in ihrem schwierigen Dienst gut abgesichert sind.“
Das „Gesetz zur nachhaltigen Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“sieht nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen erweiterten Schutz im Auslandseinsatz vor. Geplant ist zudem eine Verbesserung für im Einsatz geschädigte Soldaten: Die Bundeswehr könnte künftig die Kosten übernehmen, wenn Familienangehörige in die Therapie einbezogen werden möchten. Eine verstärkte Berufsförderung soll Soldaten nach Dienstende den Schritt ins zivile Arbeitsleben erleichtern. Freiwillig Wehrdienstleistende sollen einen höheren Sold bekommen – die Bundeswehr will damit einen finanziellen Anreiz setzen, sich für einen längeren Zeitraum zu verpflichten. Reservistendienst soll künftig auch in Teilzeit möglich sein – so könnten Reservisten dies mit einer Teilzeit-Tätigkeit im zivilen Berufsleben kombinieren.
Carsten Hoffmann, dpa