Bahn-Chance jetzt ergreifen
Bei der Bahn dauert es nicht nur im Alltagsverkehr, sondern auch bei Großprojekten gerne mal etwas länger. Im Fall des Ausbaus der Strecke Augsburg–Ulm wird das wohl über ein halbes Jahrhundert werden. Doch vielleicht werden jetzt zumindest die Weichen so gestellt, dass in absehbarer Zeit eine Trasse entsteht, auf der die Züge in einer halben Stunde zwischen den beiden Städten verkehren können.
Dann würde die Strecke in den Deutschlandtakt passen. Das ist ein abgestimmter Zugfahrplan für die ganze Republik – von der regionalen Strecke bis hin zu den Hauptverkehrsachsen. Er integriert Nah- und Fernverkehr und soll zusammen mit den Ländern bis 2030 umgesetzt werden. Und das heißt: Auf Hauptachsen soll alle 30 Minuten ein Zug fahren. Damit will die Bahn pünktlicher, schneller und verlässlicher werden.
Auf welcher Trasse das dann in Schwaben geschehen soll, ist letztendlich egal. Der im Bundesverkehrswegeplan verankerte Korridor lässt mehrere Varianten zu. Jetzt gilt es, die beste zu finden.
Wichtig sind zwei Dinge: Das Projekt darf nicht auf den SanktNimmerleins-Tag verschoben werden und dazu muss es am Bedarf orientiert sein. Entscheidend ist, dass die Region mit einer Stimme spricht und das Projekt nicht zerredet wird. Nachdem man in Schwaben und Oberbayern in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit dem Ausbau der Autobahnen und des Schienenverkehrs weitgehend erfolgreich war, gilt es jetzt, langfristig nicht vom europäischen Fernverkehr abgehängt zu werden.