Unruhige Zeiten für Autobranche
Die vergangenen Jahre lief es prächtig bei den Autobauern und deren Zulieferern. Die Geschäftsführer der Unternehmen präsentierten gut gelaunt ihre Jahresbilanzen. Auch beim Denklinger Unternehmen Hirschvogel war es so. Man muss sich nur die beachtlichen Umsatzsteigerungen des Unternehmens ansehen. Im Jahr 2012 lag der Umsatz noch bei rund 780 Millionen Euro. Heuer sollen es 1,37 Milliarden Euro werden.
Doch der Himmel ist nicht mehr strahlend blau über der Autoindustrie, es ziehen immer mehr dunkle Wolken auf. Es sind gleich eine ganze Reihe von Faktoren, die den Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten. Angefangen bei der Handelspolitik von Donald Trump über den Brexit und den Dieselskandal bis hin zu den Fahrverboten in mehreren Städten. Auch der gesellschaftliche Wandel macht sich bemerkbar. Immer mehr Menschen, vor allem in den Städten, verzichten auf ein Auto und nutzen den öffentlichen Nahverkehr oder greifen auf CarsharingAngebote zurück. Und beim Thema autonomes Fahren sind Firmen in anderen Ländern den deutschen Autobauern auch weit voraus.
Und nun? Die Firma Hirschvogel beherzigt im übertragenen Sinn den Ratschlag von Polizei und Fahrlehrern: Sie passt die Geschwindigkeit den Witterungs- und Sichtverhältnissen auf dem Weltmarkt an. Zum umsichtigen Fahren gehört auch, dass man nach links und rechts schaut. Das Denklinger Unternehmen hat dies getan und sich mit der Gerg Group einen Partner gesucht, um auch neue Geschäftsfelder im Bereich der Freizeitbranche oder der Luft- und Raumfahrt erschließen zu können. Das ist natürlich ein Prozess, der Jahre dauern wird, aber enorm wichtig ist für Denklingen und die Region. Denn ein geflügelter Ausspruch über Audi lässt sich auch auf hiesige Verhältnisse übertragen: Wenn Audi hustet, leidet Ingolstadt an Grippe. Deswegen ist es jetzt so wichtig mit Bedacht zu handeln, damit es genau dazu nicht kommt.